In der Pipeline

Neues Zytostatikum Olaparib

Hamburg - 31.03.2011, 09:17 Uhr


Olaparib ist ein neuer maßgeschneiderter Wirkstoff gegen Krebs. Er wirkt als Inhibitor der Poly-ADP-Ribose-Polymerase (PARP). Dieses Enzym unterstützt die DNA-Reparatur und fördert dadurch auch die Reparatur von (erwünschten) DNA-Schäden bei Krebszellen, die durch eine Chemotherapie entstehen.

Bereits gezeigt wurde, dass Olaparib als Monotherapeutikum das Tumorwachstum bei 57 Patientinnen mit Brust- oder Ovarialkarzinom, die das Krebsgen BRCA1 oder BRCA2 aufwiesen, verzögern kann. 33 % der Teilnehmerinnen zeigten eine deutliche Schrumpfung des Tumors, in einigen Fällen verschwand der Tumor sogar  vollständig. Die Toxizität war relativ mild, unter anderem kam es zu Übelkeit, Müdigkeit und Anämie. In einer anderen Studie liess Olaparib bei mehr als 40 % der Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs die Tumore schrumpfen. In beiden Studien konnte das Krebswachstum durchschnittlich um sechs Monate aufgehalten werden. Bei BRCA-negativen Tumoren war Olaparib nicht wirksam.

Derzeit werden weitere Studien zur Kombination mit Chemotherapeutika durchgeführt, beispielsweise mit Platinverbindungen.

Quelle:
Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Dr. Dieter Steinhilber, Interpharm Hamburg, 27. März 2011.
Informationen der Firma AstraZeneca.


Dr. Bettina Hellwig


Das könnte Sie auch interessieren

ATR-Inhibitor Berzosertib verspricht neues onkologisches Wirkprinzip

Keine Reparatur mehr möglich

Olaparib als neue Option beim BRCA-mutierten Ovarialkarzinom

Gezielt gegen Eierstockkrebs

PARP-Inhibitor verlängert progressionsfreies Überleben bei BRCA-Mutation

Erfolge mit Olaparib auch bei Brustkrebs

Welches Potenzial in Tests auf zirkulierende Tumor-DNA steckt

Auf Spurensuche