AMNOG und seine Auswirkungen

LAV-Umfrage: 1000 Apotheken-Arbeitsplätze in Gefahr

Stuttgart - 30.03.2011, 13:59 Uhr


„Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt“, so Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg (LAV) zu den Auswirkungen des AMNOG auf die Apotheken. Laut einer Umfrage des LAV wird jede dritte Apotheke gezwungen sein, Personal abzubauen oder nicht neu einzustellen.

Die Online-Umfrage des LAV unter seinen Mitgliedern, die von Mitte Februar bis Mitte März durchgeführt wurde und an der sich rund 750 Verbandsmitglieder beteiligten, zeigte deutlich, dass Apotheken aufgrund der verschlechterten wirtschaftlichen Bedingungen einschneidende Personalmaßnahmen planen. Über ein Viertel aller Apothekenleiterinnen und -leiter, die sich an der Umfrage beteiligten, beabsichtigen, Personal zu reduzieren. 58% davon erwägen hierbei die Reduzierung von Vollzeitkräften auf Teilzeit, der restliche Teil (42%) geht von einem notwendigen Stellenabbau (Entlassungen) aus. 

Noch drastischer sieht es im PTA-Bereich aus. Hier planen 42,9% der Befragten Personalmaßnahmen, davon wiederum 39,8% eine die Reduzierung auf Teilzeitstellen. Ähnliche stellt sich die Situation bei den PKA-Arbeitsplätzen dar. Hier sind Personalmaßnahmen in 36% der Apotheken geplant, davon erwägen 27% eine Reduzierung von Vollzeit- auf Teilzeit und in 73% der Fälle Personalentlassungen.

Somit könnte es schon bald allein in Baden-Württemberg zu einem Stellenabbau von Apothekenpersonal von rund 1000 Stellen kommen.

Selbst im Bereich der Ausbildungsplätze sehen die baden-württembergischen Apothekerleiterinnen und -leiter  die Notwendigkeit, Ausbildungsangebot zu reduzieren oder planen es zumindest. In 27,5% der Apotheken könnten PTA-Ausbildungsplätze wegfallen, in 39,5% der Apotheken die Ausbildungsplätze für PKA. Dies entspricht einem Verlust von rund 470 Ausbildungsplätzen.

An der Fortbildung allerdings wollen die Apotheken kaum sparen, hier denken nur knapp 20% daran, die Fortbildung ihres Personals zu reduzieren.

Ähnliche Umfragen zu den Auswirkungen des AMNOG laufen oder liefen auch in anderen Bundesländern, beispielsweise in Hessen, Bayern und Schleswig-Holstein. Diese Ergebnisse werden in den nächsten Wochen aufbereitet sein.


Peter Ditzel


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