Apokix-Umfrageergebnisse

Alten- und Pflegeheimbelieferung für Apotheken selten lukrativ

Köln - 22.03.2011, 17:38 Uhr


Etwa jede zweite Apotheke beliefert Alten- und Pflegeheime mit Arzneimitteln. Als lukrativ erweist sich die Belieferung von Alten- und Pflegeheimen aber nur für drei von zehn der in diesem Geschäftsfeld tätigen Apotheken.

Zu diesen Ergebnissen kommt der vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) monatlich durchgeführte Apotheken-Konjunkturindex Apokix in seiner aktuellen Ausgabe, in der im März bundesweit 368 Apothekerinnen und Apotheker befragt worden sind.

Neben der Belieferung von Alten- und Pflegeheime mit Arzneimitteln übernimmt rund jede zweite dieser Apotheken auch das Rezeptmanagement, d. h. die Rezeptanforderung und Beschaffung bei den verordnenden Ärzten sowie das Sammeln und Prüfen der Rezepte. Mehr als jede vierte alten- bzw. pflegeheimbeliefernde Apotheke übernimmt darüber hinaus auch das Stellen der Arzneimittel. Als lukrativ erweist sich die Belieferung von Alten- und Pflegeheimen aber nur für drei von zehn der in diesem Geschäftsfeld tätigen Apotheken. Rund 70 Prozent der involvierten Apotheken beurteilen die Alten- und Pflegeheimbelieferung unter ökonomischen Gesichtspunkten als nicht lukrativ oder sind geteilter Meinung.

Insbesondere „Vollversorger“ betroffen

Die Belieferung von Alten- und Pflegeheimen mit Arzneimitteln gehört für 46 Prozent der Apotheken zum Arbeitsalltag. Weitere acht Prozent planen dies für die Zukunft. Knapp die Hälfte der Apotheken kann oder möchte dieses Betätigungsfeld zurzeit aber nicht bedienen. Unter ökonomischen Gesichtspunkten verwundert dieser hohe Anteil nicht, folgert das IFH, da nur knapp 30 Prozent der in der Heimbelieferung tätigen Apotheken angeben, dass dieses Betätigungsfeld für sie in betriebswirtschaftlicher Sicht lukrativ sei. Insbesondere Apotheken, die neben der Arzneimittelversorgung auch das Rezeptmanagement und das Stellen der Arzneimittel für die Heime übernehmen, bewerten das Geschäftsmodell häufig als nicht lukrativ. Nur knapp jeder fünfte dieser „Vollversorger“ fällt ein positives Urteil. Insgesamt übernehmen knapp 50 Prozent der heimbeliefernden Apotheken auch das Rezeptmanagement; rund 30 Prozent stellen die Arzneimittel im Auftrag der Pflegeheime patientenindividuell und einnahmezeitpunktgenau.

Mitmachen bei der Frage des Monats

Der Apotheken-Konjunkturindex Apokix erhebt mit der „Frage des Monats" Einschätzungen der deutschen Apotheken zu aktuellen Marktthemen. Der Apokix dient der deutschen Apothekerschaft als Sprachrohr und bietet der Branche, seinen Vertretern und Marktpartnern fundierte Informationen über Geschäftslage und Geschäftserwartungen sowie aktuellen Themen. Teilnehmen können Leiterinnen und Leiter öffentlicher Apotheken in Deutschland. Voraussetzung ist eine einmalige Registrierung online unter www.apokix.de Initiator des Apokix ist das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH).


Peter Ditzel / Apokix