Statistik 2010

Weniger Schwangerschaftsabbrüche

Berlin - 16.03.2011, 12:05 Uhr


Im Jahr 2010 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 110.400 Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland gemeldet. Das waren 0,2 Prozent bzw. 300 Abbrüche weniger als im Jahr 2009.

Knapp drei Viertel (74 Prozent) der Frauen, die im letzten Jahr einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 15 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Fast 8 Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Die unter 18-Jährigen hatten einen Anteil von 4 Prozent – in absoluten Zahlen ging die Zahl ihrer Abbrüche um 400 auf rund 4500 zurück. 40 Prozent der Frauen, die sich für den Abbruch entschieden, waren zuvor noch nicht selbst Mutter geworden.

Möglich machte den straffreien Abbruch in fast allen Fällen (97 Prozent) die gesetzlich vorgesehene Konfliktberatung. Medizinische und kriminologische Indikationen waren dagegen in weniger als 3 Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch.

Die meisten Schwangerschaftsabbrüche (72 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 15 Prozent wurde das Arzneimittel Mifegyne® verwendet. Die Eingriffe erfolgten überwiegend ambulant – rund 79 Prozent in gynäkologischen Praxen und knapp 19 Prozent ambulant im Krankenhaus. 6 Prozent der Frauen ließen den Eingriff in einem Bundesland vornehmen, in dem sie nicht wohnten.


Kirsten Sucker-Sket