Tuberkulose

Schnellere Heilung durch Vitamin D-Gabe?

14.02.2011, 11:47 Uhr


Eine Tuberkulose-Therapie ist langwierig. In einer randomisierten Studie wurde daher untersucht, ob mit einer Vitamin-D3-Substitution begleitend zu einer Therapie mit Antituberkulotika der Heilungsprozess beschleunigt werden kann.

Die Idee, bei Tuberkulose Vitamin D3 zu verabreichen, ist nicht neu: sie stammt aus einer Zeit, als Antituberkulotika noch nicht verfügbar waren. In einer kürzlich im Fachblatt Lancet publizierten randomisierten kontrollierten Studie waren 146 Patienten zu Beginn (innerhalb der ersten 7 Tage) sowie 14, 28 und 42 Tage nach dem Start einer antimikrobiellen Tuberkulose-Behandlung (mit Isoniazid, Rifampicin, Pyrazinamid und Ethambutol) auf eine tägliche Gabe von 2,5 µg Vitamin D3 bzw. Placebo randomisiert worden. Primärer Endpunkt war die Zeit vom Behandlungsbeginn bis zur Sputumkultur-Konversion. Darüber hinaus wurde der Einfluss der Vitamin D3-Rezeptor-Genotypen TagI und FokI auf das Ansprechen bestimmt.

126 Patienten (62 aus der Vitamin D-Gruppe, 64 aus der Placebogruppe) wurden in die Auswertung einbezogen. Die mittlere Zeit bis zur Sputumkultur-Konversion konnte durch die Vitamin D-Supplementation um mehr als eine Woche verkürzt werden (Behandlungsgruppe: 36,0 Tage, Placebogruppe: 43,5 Tage). Dieser Unterschied war jedoch nicht statistisch signifikant. Lediglich in einer Subgruppe von Patienten mit dem tt-Allel des TagI-Genotyps wurde das Signifikanzniveau (p=0,02) erreicht.


Dr. Claudia Bruhn/DAZ