Hamburg

Keine Lösung für Arzneimüllentsorgung

Hamburg - 08.02.2011, 10:46 Uhr


Die Entsorgung von Alt-Arzneimitteln ist vielerorts noch immer ein Problem. Auch in Hamburg bemühen sich die Apotheker seit über einem Jahr um eine Regelung für eine sichere Entsorgung von Arzneimüll. Erfolglos, wie die Apothekerkammer nun mitteilte.

Für Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg, ist klar, wer hierfür verantwortlich ist: „Das Verhalten von Politik und Stadtreinigung ließ die Verhandlungen scheitern". Er betonte, dass die Hamburger Apotheker das Scheitern der Bemühungen um eine sichere und verbraucherfreundliche Entsorgung von Arzneimüll in der Hansestadt sehr bedauerten. Angesichts der Tatsache, dass Hamburg in diesem Jahr den Titel „Umwelthauptstadt Europas“ führt, hätte sich Töbing mehr Engagement von Politik, Verwaltung und der Stadtreinigung erhofft.

Arzneimittelmüll gehört rechtlich zum Siedlungsabfall und ist damit Hausmüll. Seine Entsorgung hat der Verbraucher bereits mit seinen Müllgebühren bezahlt. Sicher ist eine Entsorgung im Hausmüll aber nicht immer – kritisch kann es etwa werden,wenn Kinder die bunten Tabletten finden. Daher war es bis zum Frühjahr 2009 auch üblich, dass alle Apotheken den Alt-Arzneimittel annahmen. Aufgrund einer Änderung der Verpackungsverordnung im Jahr 2009 übernimmt die pharmazeutische Industrie jedoch nicht mehr die Kosten für diese gesonderte Entsorgung des Arzneimülls.

In den zurückliegenden Monaten versuchten die Beteiligten in Hamburg deshalb, das bewährte Verfahren zu erhalten. Töbing betonte, dass die Hamburger Apotheker bereit gewesen wären, der Stadtreinigung zusätzlich zu den bereits vom Verbraucher gezahlten Müllgebühren für die Entsorgung des Arzneimülls über die Apotheken eine weitere pauschale Vergütung zu zahlen. „Erzielte Verhandlungsergebnisse auf Spitzenebene mit der Stadt wurden von der Stadtreinigung danach schriftlich anders bestätigt“, resümiert Töbing enttäuscht.


Kirsten Sucker-Sket