BZgA-Studie

Jugendliche trinken weniger Alkohol

Berlin - 04.02.2011, 12:55 Uhr


Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) tranken Jugendliche in Deutschland im Jahr 2010 seltener regelmäßig Alkohol als in den Jahren zuvor. Der Konsum hat sogar den niedrigsten Stand seit den 70er Jahren erreicht.

Vor allem in der Altersgruppe der zwölf bis 17-Jährigen griffen im Jahr 2010 deutlich weniger Jugendliche regelmäßig zu alkoholischen Getränken. Während 2004 noch etwa jeder Fünfte (21 Prozent) dieser Altersgruppe angab, mindestens einmal in der Woche Alkohol zu trinken, lag dieser Anteil im vergangenen Jahr bei rund 13 Prozent. Auch die Zahl der Binge -Trinker, die mindestens fünf alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit konsumieren, ist über alle Altersgruppen hinweg leicht gesunken. Doch noch immer geben 16,7 Prozent der minderjährigen Jugendlichen an, sich im letzten Monat bewusst in den Rausch getrunken zu haben. Im Jahr 2004 waren es noch 22,6 Prozent. Vor allem bei Jungen und jungen Männern ist dieses riskante Trinkverhalten weiterhin verbreitet: Bei einem Fünftel der zwölf bis 17-Jährigen kam es mindestens einmal im Monat vor, bei den 18- bis 25-Jährigen war es sogar jeder Zweite.

Für die heute veröffentlichte BZgA-Studie „Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2010“ wurden 7.000 Personen im Alter von 12 bis 25 Jahren nach ihren Trinkgewohnheiten befragt. Erstmals wurden die Jugendlichen dabei auch nach ihren Trinkmotiven und ihrer Einstellung zum Alkohol befragt. Die Ergebnisse zeigen: Es sind vor allem soziale Faktoren, die den Alkoholkonsum von Jugendlichen beeinflussen. Sie trinken, um Spaß zu haben, Hemmungen zu überwinden und weniger schüchtern zu sein. Für den Alkoholkonsum entscheidend ist außerdem das direkte Umfeld junger Menschen. Je mehr und je häufiger Alkohol etwa im Freundeskreis getrunken wird, desto höher ist der eigene Alkoholkonsum.

„Alkohol ist nach wie vor das Suchtmittel Nummer eins bei jungen Menschen“, sagte BZgA-Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott. „Sie trinken insgesamt immer noch deutlich zu viel. Für viele Jugendliche gehört Alkohol zum Feiern und Spaß haben dazu, über die gerade für junge Menschen schweren gesundheitlichen Folgen sind sie sich dabei oft nicht im Klaren. Dies alles zeigt: Prävention ist und bleibt unverzichtbar.“. Mechthild Dyckmans, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, betonte ebenfalls, dass auch die rückläufigen Zahlen noch hoch seien und die Präventionsbemühungen nicht nachlassen dürften.  


Kirsten Sucker-Sket