Sekundäre Pflanzenstoffe

Anthocyane tragen zur Prävention der Hypertonie bei

25.01.2011, 11:47 Uhr


Es gilt mittlerweile als unstrittig, dass sekundäre Pflanzenstoffe für die Gesundheit wichtig sind. Details dazu fehlen allerdings weitgehend. US-amerikanische Wissenschaftler haben nun genauer untersucht, welche sekundären Pflanzenstoffe zur Prävention einer Hypertonie beitragen und über welche Lebensmittel sie aufgenommen werden.

Wissenschaftler um Aedin Cassidy, University of East Anglia, werteten die Daten von rund 134.000 Teilnehmerinnen der Nurses' Health Study und 23.000 Teilnehmern der Health Professionals Follow-Up Study aus. Im Rahmen dieser Studien waren in zweijährigem Abstand der Gesundheits- und in vierjährigem Abstand auch der Ernährungsstatus abgefragt worden. Ausgehend von früheren Studien, die gezeigt hatten, dass Flavonoide den Blutdruck günstig beeinflussen, ermittelten die Studienautoren die Aufnahme verschiedener Flavonoid-Untergruppen und setzten sie zum Risiko für die Entwicklung einer Hypertonie in Relation. Sie wollten damit herausfinden, welche Flavonoide genau für den Effekt verantwortlich zeichnen.

Zu Beginn der Studien litt keiner der Probanden unter einem Bluthochdruck. Nach 14 Jahren hatten rund 29.000 Frauen und 5600 Männer eine Hypertonie entwickelt. Es zeigte sich, dass das Bluthochdruckrisiko vor allem durch die Anthocyan-Aufnahme beeinflusst wurde. Diejenigen Studienteilnehmer, deren Anthocyan-Zufuhr im obersten Fünftel lag hatten verglichen mit Teilnehmern, deren Anthocyan-Aufnahme im untersten Fünftel lag, ein um acht Prozent verringertes Bluthochdruckrisiko.

Anthocyane, so die Studienautoren, können damit zur Prävention einer Hypertonie beitragen. Enthalten sind die pflanzlichen Farbstoffe vor allem in rotem und blauem Obst und Gemüse wie Brombeeren, Blaubeeren, Erdbeeren, Trauben, Kirschen, Auberginen und Rotkohl. Wer sie auf dem Teller hat, kann also direkt an der Farbe erkennen, dass er seinem Blutdruck etwas Gutes tut.

Quelle: Cassidy, A. et al.: Am. J. Clin. Nutr. 2011; 93 (2): 338-347


Dr. Beatrice Rall