Deutsche Stiftung Organtransplantation

Transplantationen 2010 auf Höchststand

Berlin - 14.01.2011, 09:10 Uhr


Noch nie konnte in Deutschland so vielen Patienten mit einer Transplantation geholfen werden wie 2010. Nach vorläufigen Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation haben im vergangenen Jahr 1.296 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet. Diese Zahl ist bundesweit um 6,5 Prozent gestiegen.

Vor allem stieg aber auch die Zahl der gespendeten Organe deutlich von 3.897 auf 4.205. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 4.326 Transplantationen durchgeführt, 2009 waren es noch 4.051. Damit haben sowohl die Zahl der gespendeten Organe als auch die der Transplantationen einen neuen Höchststand erreicht.

„Nach dem Einbruch der Organspendezahlen 2008 und dem Stillstand 2009 geht es nun wieder aufwärts“, freut sich Prof. Dr. Günter Kirste, Medizinischer Vorstand der bundesweiten Koordinierungsstelle für Organspenden DSO. Die Entwicklung des letzten Jahres zeige, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Optimistisch stimmen den Mediziner vor allem die positiven Entwicklungen in einigen Regionen Deutschlands. Als Beispiel führt er die DSO-Regionen Mitte und Nord an, in denen die Zahl der Organspender um über 45 bzw. 11 Prozent gestiegen ist. „Dies zeigt uns, dass auch hierzulande genügend Potenzial vorhanden ist, um die Organspendezahlen vergleichbar wie in anderen Ländern noch weiter zu steigern“, folgert Kirste.

Der DSO-Vorstand sprach sich dafür aus, die Rahmenbedingungen zur Meldepflicht der Krankenhäuser bundesweit zu vereinheitlichen, damit die Länder ihrer Überwachungsaufgabe entsprechend nachkommen. Zudem sei es nötig, dass potenzielle Organspender verlässlich erkannt und ihr Wille umgesetzt wird. „Deshalb brauchen wir mehr Verbindlichkeiten für alle Partner im System und mehr Kompetenzen für die DSO, um nicht erst auf Zuruf tätig werden zu können“, so Kirste.

Es gibt noch viel zu tun, um mehr Menschen für die Organspende zu gewinnen. Nach einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse stehen zwar acht von zehn Deutschen der Organspende positiv gegenüber. Dennoch besitzen 86 Prozent keinen Organspendeausweis, auf dem sie ihre Entscheidung für oder gegen eine Organspende dokumentiert haben.


Kirsten Sucker-Sket