Pharmazeutische Hilfsstoffe

Boehringer Ingelheim verkauft Resomer® an Evonik

Ingelheim - 14.01.2011, 14:43 Uhr


Boehringer Ingelheim Pharma verkauft sein Resomer®-Geschäft an Evonik Industries. Die beiden Firmen haben Ende Dezember einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, dessen Vollzug von bestimmten Umständen abhängt und für Anfang März 2011 erwartet wird.

Evonik ergänzt hiermit seine Eudragit®-Polymere, die bei der Formulierung vieler oraler Arzneiformen zum Einsatz kommen, um die Resomer®-Polymere, die wichtige Hilfsstoffe für implantierbare Medizinprodukte und parenterale Arzneimittel sind; bei unterschiedlicher chemischer Struktur ist den Resomer®-Polymeren gemeinsam, dass sie nach einer bestimmten Frist im Körper abgebaut werden: Sie sind biodegradabel.

Teils handelt es sich bei Resomer® um Copolymere von Milch- und Glykolsäure, in denen verschiedene Arzneistoffe eingebettet werden können; auf diese Weise können Depotarzneiformen zur Behandlung von Krebspatienten entwickelt werden, die durch den allmählichen Abbau der Polymere eine gleichmäßige therapeutische Wirkung bis zu einem halben Jahr sicherstellen. Bei den eingesetzten Arzneistoffen handelt es sich in der Regel um Biologicals, die parenteral appliziert werden müssen.

Die Milchsäure-Polymere von Resomer® werden unter anderem zur Herstellung von chirurgischen Schrauben, Nägeln und Platten verwendet. Auch hier ist es von Vorteil, dass diese Polymere biodegradabel sind: Da sie sich nach einer bestimmten Frist von selbst im Körper auflösen, ist eine weitere Operation zu ihrer Entfernung überflüssig.

Dr. Klaus Engel, Vorstandsvorsitzender der Evonik Industries, sagte zu dem Kaufvertrag: „Mit dem Erwerb des Resomer®-Geschäfts werden wir unsere Position als strategischer Partner und Lösungsanbieter für die Pharmaindustrie stärken.“ Prof. Dr. Wolfram Carius, Mitglied der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim, ergänzt: „Wir sind der Überzeugung, mit Evonik ein verantwortlich handelndes Unternehmen gefunden zu haben, welches das Resomer®-Geschäft mit klaren strategischen Zielsetzungen erfolgreich weiterentwickeln wird.“


Dr. Wolfgang Caesar


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