Mehr Schmerzmittelverordnungen

Schmerz lässt Kosten steigen

Berlin - 06.01.2011, 13:25 Uhr


Die Behandlung chronischer Schmerzen kostet die Krankenkassen immer mehr Geld. So geht aus Arzneimitteldaten der KKH-Allianz hervor, dass 2010 im Vergleich zum Jahr 2007 rund 14 Prozent mehr Schmerzmittelpackungen verschrieben worden sind.

Zudem sind chronische Schmerzpatienten fleißige Arztbesucher: laut KKH-Allianz gehe sie im Durchschnitt 44 Mal im Jahr zum Arzt. „Das ist eine besorgniserregende Entwicklung“, so der KKH-Allianz Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit. „Schmerzpatienten haben einen immensen Leidensdruck, verursachen aber auch hohe Kosten für die Krankenkassen. Deshalb gilt es, neue Behandlungswege für Schmerzpatienten zu finden, damit die Betroffenen in erster Linie wieder mehr Lebensqualität erfahren.“

Laut Schätzungen leiden sechs bis acht Millionen Menschen an chronischen Schmerzen. Frauen sind ungefähr doppelt so häufig betroffen wie Männer. 30 Prozent der Männer und 40 Prozent der Frauen geben als häufigste Form des Schmerzes Rückenschmerzen an. Danach folgen Kopfschmerzen mit 35 Prozent bei Frauen und 20 Prozent bei Männern. Viele Betroffene erhalten eine ungenaue Diagnostik; nur wenige erfahren eine Therapie durch einen Spezialisten. Nach einer wissenschaftlichen Analyse waren nur rund ein Prozent der Schmerzpatienten in einer sogenannten Schmerzklinik.

Schon aus volkswirtschaftlicher Sicht wäre eine bessere Behandlung der Schmerzpatienten dringend nötig. Laut KKH-Allianz verursachen sie durch ihre Fehlzeiten rund 38 Milliarden Euro pro Jahr.


Kirsten Sucker-Sket