Bayerns Hausärzte sagten Nein zur Revolte

Ärzte-Chef Hoppenthaller zurückgetreten

Berlin - 27.12.2010, 12:02 Uhr


Eigentlich wollte er mit einer Revolte in Bayern das GKV-Honorarsystem für Hausärzte knacken. Jetzt wurde er selbst zum Opfer und warf das Handtuch: Nach der Abstimmungsniederlage erklärte Wolfgang Hoppenthaller seinen Rücktritt als Chef des Bayerischen Hausärzteverbands.

Damit zog Hoppenthaller die Konsequenzen seiner Niederlage bei dem Versuch, einen kollektiven Ausstieg der Hausärzte aus dem Kassensystem zu organisieren. Bei einer Versammlung von Bayerns Hausärzten in Nürnberg hatte Hoppenthaller vor Weihnachten die notwendige Mehrheit für den kollektiven Ausstieg verfehlt. „Die heftigen Drohungen seitens der Kassen und der Bayerischen Staatsregierung hat viele Kollegen davon abgehalten, diesen entscheidenden Schritt aus dem Kollektivvertragssystem heraus mitzugehen“, schrieb Hoppenthaller. Er hatte bereits 2008 einen ersten gescheiterten Anlauf zum Ausstieg der Hausärzte unternommen.

Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) begrüßte Hoppenthallers Rückzug und kündigte an, die Selbstverwaltung der Ärzte zu reformieren. Aufsicht und Eingriffsmöglichkeiten durch die Behörden müssten gestärkt werden. „Wir nehmen niemanden an die Kandare, aber wir achten auf das Recht“, sagte Söder.


Lothar Klein