Multiples Myelom

Lenalidomid (Revlimid®) kann Thromboembolie-Risiko erhöhen

21.12.2010, 11:54 Uhr


Im Rahmen einer Behandlung mit Lenalidomid (Revlimid®) in Kombination mit Dexamethason sind gehäuft venöse und arterielle thromboembolische Ereignisse registriert worden. Ein kausaler Zusammenhang kann nicht ausgeschlossen werden.

Lenalidomid, strukturell verwandt mit Thalidomid, besitzt antineoplastische, antiangiogene, erythropoesestimulierende und immunmodulierende Eigenschaften. In Kombination mit Dexamethason ist es zur Behandlung des multiplen Myeloms indiziert.

In einem Rote-Hand-Brief informiert der Hersteller Celgene jetzt  in Abstimmung mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und der Europäischen Arzneimittelbehörde über das Auftreten thromboembolischer Ereignisse unter der Behandlung und gibt folgende neue Sicherheitshinweise:

  • Patienten mit multiplem Myelom, die mit Lenalidomid in Kombination mit Dexamethason behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten venöser und arterieller thromboembolischer Ereignisse (hauptsächlich tiefe Venenthrombosen, Lungenembolien, Myokardinfarkte und zerebrovaskuläre Ereignisse).
  • Die Patienten sind im Hinblick auf diese Risiken engmaschig zu überwachen.
  • Es sollten Maßnahmen ergriffen werden, um alle beeinflussbaren Risikofaktoren für thromboembolische Ereignisse zu minimieren (z.B. mit dem Rauchen aufhören, Kontrolle einer bestehenden Hypertonie und Hyperlipidämie).
  • Erythropoese-stimulierende Substanzen oder andere Substanzen, die das Risiko für Thromboembolien erhöhen können, sollten mit Vorsicht angewendet werden.
  • Eine Thromboseprophylaxe sollte insbesondere für Patienten mit zusätzlichen thromboembolischen Risikofaktoren empfohlen werden. Die Entscheidung, ob Maßnahmen zur Thromboseprophylaxe durchgeführt werden, sollte für jeden Patienten individuell und nach sorgfältiger Beurteilung der zugrunde liegenden Risikofaktoren getroffen werden.

Dr. Doris Uhl