Studie von OpSec Security

Internethandel: Scheinapotheken immer dreister

Berlin - 15.12.2010, 12:27 Uhr


Mit immer dreisteren Tricks und Täuschungen versuchen illegale Scheinapotheken, über das Internet gefälschte und/oder rezeptpflichtige Arzneimittel zu verkaufen.

Immer stärker weiten diese Scheinapotheken ihre Aktivitäten auf die Bereiche genehmigungspflichtiger Substanzen und generische Medikamente aus und versuchen sich als zugelassene Arzneimittelhändler darzustellen. So stellte OpSec Security einen Anstieg irreführender Werbung für genehmigungspflichtige Substanzen wie Oxycontin und Adderall fest. Die Arzneimittel wurden als Gelegenheitsdrogen bagatellisiert oder zur Einnahme außerhalb der zugelassenen Verwendungszwecke angepriesen.

Zu den verdeckten Taktiken gehören das Spammen auf Internet-Foren und die Umleitung von Internet-Usern mittels scheinbar unabhängiger Websites. Außerdem wird häufig mit Tiefstpreisangeboten für generische Versionen verschreibungspflichtiger Arzneimittel geworben, die noch patentgeschützt sind. Betrügerische Angebote wurden zudem verstärkt für nicht existierende Dosierungen und nicht anerkannte Verpackungsgrößen entdeckt.

Die Studie ergab, dass 72 Prozent der Scheinapotheken im Internet generische Versionen von Medikamenten, die in den USA noch patentgeschützt sind, zur Lieferung an US-amerikanische

Kunden anboten. Oft werden diese Generika in Indien hergestellt. Die Untersuchung von OpSec zeigt außerdem, dass ein hoher Anteil der Scheinapotheken Medikamente in nicht anerkannten Dosierungen und Verpackungsgrößen vertreibt. Beispielsweise wurden bei 67 Prozent der untersuchten Online-Apotheken Angebote für das Antidepressivum Cymbalta in der nicht existierenden Dosierung von 40mg gefunden.

OpSec Security rät Verbraucher, die den leichtesten und günstigsten Weg zu benötigten Arzneimitteln suchen, vorsichtig zu sein. Zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit von Patienten brauche es hier mehr Initiative seitens sowohl der Ordnungsbehörden als auch des Gesetzgebers und der Verbraucherinformationsdienste


Lothar Klein