Versand von Tierarzneimitteln

Versandapotheken fordern weitere Öffnung

Berlin - 14.12.2010, 11:41 Uhr


Morgen soll ein Kabinettsbeschluss darüber fallen, wie weit der Versandhandel mit Tierarzneimitteln geöffnet wird. Die Versandapotheken fordern eine weite Öffnung, die auch rezeptpflichtige Arzneimittel umfasst.

Dem BVDVA zufolge will das Kabinett am Mittwoch den Weg für den Versand rezeptpflichtiger Tierarzneimittel ebnen. Beim federführend zuständigen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) konnte man auf Nachfrage von DAZ.online keine Auskunft darüber gehen, wie weit der Beschluss des Bundeskabinetts gehen wird. Ursprünglich wollte Schwarz-Gelb durch eine Änderung am Arzneimittelgesetz den Versandhandel für Rx- wie auch OTC-Arzneimittel öffnen, soweit sie zur Anwendung an Tieren bestimmt sind, die nicht der Lebensmittelgewinnung dienen. Der Bundesrat forderte dagegen, nur für rezeptfreie Arzneimittel den Versandhandel zuzulassen.

Der BVDVA-Vorsitzende Christian Buse forderte die Politiker nun auf, bei ihrem Beschluss aktuelle Studien und Erkenntnisse berücksichtigen – und zwar solche, die die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittelversandes aufzeigen. Dabei verwies Buse auf eine aktuelle Publikation der Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) und des Bundesverbandes für Tiergesundheit (BfT) mit dem Titel „Tierarzneimittel und Lebensmittelsicherheit.“ Nach Auskunft der Autoren wäre die potenzielle Gesamtmenge an aufgenommenen Arzneimittelrückständen immer noch deutlich unter einem gesundheitlich bedenklichen Wert, selbst wenn ein Mensch jeden Tag fünf ganze Schweine verzehren würde, vermeldet der BVDVA.

Bereits seit Mai können sind apothekenpflichtige Tierarzneimittel über Versandapotheken beziehen. Auch die Nachfrage nach rezeptpflichtigen Tierarzneimitteln steige seit Mai 2010 enorm an, heißt es beim BVDVA. „Diesen Kundenwunsch möchten wir gerne nachkommen, denn das Verbot lässt sich gegenüber den Kunden kaum plausibel vermitteln – zumal der Versandhandel bei rezeptpflichtigen Humanarzneimitteln längst erlaubt ist“, sagte Buse. Die Unbedenklichkeit und die wachsende Nachfrage der Verbraucher nach dem Versandhandel von Tierarzneimitteln, sollten der Politik den Mut machen, diesen Vertriebsweg weiter zu öffnen, so der BVDVA-Vorsitzende.


Kirsten Sucker-Sket