DAZ.TV-Interview mit Apotheken-Ökonom

Kaapke: Offensiv das Weihnachtsgeschäft nutzen

Berlin - 03.12.2010, 15:07 Uhr


Um sich ein Stück vom allgemeinen Wirtschaftsaufschwung abzuschneiden, sollten Apotheken aktiver am boomenden Weihnachtsgeschäft teilnehmen. Das empfiehlt

„Mich wundert es, dass die Apotheken überhaupt keinen Anreiz verspüren, am Weihnachtsgeschäft mitzumachen und beispielsweise Gesundheits- und Wellnessprodukte so attraktiv ins Schaufenster bringen oder auch schon verpacken, dass man am Weihnachtsgeschäft profitieren könnte. Da machen die Apotheken zu wenig“, sagte Kaapke.  Wellness und Gesundheit hätten Konjunktur. Diese Trends könnten sich auch Heilberufler zunutze machen. Kaapke:  „Ich glaube, viele Bürger wären sehr dankbar, wenn sie hier Lösungen angeboten bekämen.“

„Kaum eine Chance“ sieht Kaapke allerdings für die Apotheken, die auf sie zukommenden Belastungen des AMNOG betriebswirtschaftlich aufzufangen. Noch einmal bei den Personalkosten zu sparen, sei  genau der falsche Weg, warnte Kaapke.  Daher wird das AMNOG ein „richtig tiefer, böser Einschnitt werden“.

Kaapke rät den Apothekern, in den nächsten Wochen „offensiv“ in die Verhandlungen mit dem Großhandel über die Rabattpolitik zu gehen. Der Apothekenexperte zeigte Verständnis dafür, dass der Großhandel angesichts der eigenen Ertragslage auf die Margenkürzung reagieren müsse. Die Apotheken müssten bereit sein, sich die Rabatte des Großhandels beispielsweise durch Bündelung von Aufträgen zu verdienen, das eigene Einkaufsverhalten zu hinterfragen. Kaapke: „Darum wird es bei den Verhandlungen gehen.“ Da hätten die Apotheken die Chance, ihre bisherige Einkaufspolitik zu verändern und zu sagen: „Ich ruf nicht mehr wegen jeder Packung den Großhandel an. Und dann hat man wieder einen Rabatt verdient.“

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Lothar Klein