„eHealth-Initiative“

BMG will Telemedizin flächendeckend ausbauen

Berlin - 18.11.2010, 13:16 Uhr


Die Bundesregierung will die Einführung von Telemedizin insbesondere zur besseren Versorgung ländlicher Regionen beschleunigen. Zu diesem Zweck haben sich die Träger „eHealth-Initiative“ sich auf ein Maßnahmenpaket verständigt.

Das Maßnahmepaket umfasst zum einen den Aufbau von Informations- und Serviceangeboten, mit denen der jeweilige Informations- und Regelungsbedarf von Kooperations-, Vertragspartnern und Unternehmen gedeckt werden kann. Zum anderen sollen Vorgaben zur Nutzung medizinischer und technischer Standards erarbeitet werden, die für die Realisierung von Anwendungen der Telemedizin notwendig sind. Zudem geht es darum, einen Orientierungsrahmen für medizinische und datentechnische Umsetzungen zu entwickeln. Dieser soll es regionalen Kooperations- und Vertragspartnern ermöglichen, die Telemedizin besser in Behandlungsabläufe und Versorgungsverträge zu integrieren.

Zu den erzielten Ergebnissen erklärt der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Stefan Kapferer: „Ich begrüße die breite Unterstützungsbereitschaft aller Beteiligten, auf deren Basis wir uns gemeinsam an die Arbeit machen können, die erarbeiten Lösungsansätze in die Tat umzusetzen."

Unterstützung findet das Vorhaben beim GKV-Spitzenverband. Deren Vorsitzende,  Dr. Doris Pfeiffer,  betonte:  „Die erzielten Verständigungen werden von uns unterstützt. Sie unterstreichen die Bereitschaft der Krankenkassen, die Möglichkeiten, die Technologien für eine bessere und effiziente gesundheitliche Versorgung ihrer Versicherten bieten, aktiv zu nutzen." Aktiv mitarbeiten wollen auch die niedergelassenen Ärzte. Der Vorsitzende des Ausschusses Telematik der Bundesärztekammer, Dr. Franz-Joseph Bartmann, sagte: „Die Ärzteschaft unterstützt Anwendungen der Telemedizin. Ich hoffe, dass wir im Zuge der weiteren Umsetzungsarbeiten den Kolleginnen und Kollegen, die sich für einen Einsatz von Telemedizin einsetzen, ihr Engagement deutlich leichter machen können."

Das Bundesministerium für Gesundheit hat die „eHealth-Initiative“ Mitte 2010 im Zusammenhang mit dem IT-Gipfelprozess gegründet. Sie wird getragen von den Organisationen der Selbstverwaltung und den maßgeblichen Unternehmen und Unternehmensverbänden. Die Initiative hatte sich für 2010 das Ziel gesetzt, bestehende Umsetzungshürden für die Etablierung von Anwendungen der Telemedizin zu identifizieren und auf dieser Basis Maßnahmepakete zu erarbeiten.

Nach Überzeugung der Partner haben Anwendungen der Telemedizin das Potenzial, entscheidende Beiträge zur Lösung der demografischen Herausforderungen zu leisten. Sie können unter anderem einen breiteren Zugang zu medizinischer Expertise, insbesondere auch in ländlichen Regionen, ermöglichen sowie die Versorgungs- und zugleich die regionale Standortqualität nachhaltig sichern. Mithilfe der Telemedizin können damit neue Formen einer nachhaltigen Betreuung der Patienten erschlossen werden.


Lothar Klein