Marktdaten

Generikaabsatz steigt stärker als der Umsatz

Berlin - 16.11.2010, 13:08 Uhr


Von Januar bis August 2010 hat die Menge der abgegebenen Generika-Packungen um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugelegt: 280 Millionen der insgesamt mehr als 443 Millionen zulasten der GKV verordneten Arzneimittelpackungen waren Generika.

Die Generikaabsatzquote im GKV-Gesamtmarkt lag im Zeitraum Januar bis August 2010 bei 63 Prozent. Der Absatzanteil der patentgeschützten Arzneimittel belief sich auf 22 Prozent, patentfreie Erstanbieterprodukte erreichten 15 Prozent. Nach Umsatz liegen dagegen weiterhin die patentgeschützten Arzneimittel vorn: Ihr Anteil betrug von Januar bis August 2010 58 Prozent. Der Wertanteil der patentfreien Erstanbieterprodukte lag bei 14 Prozent, auf den Generikamarkt entfielen 28 Prozent.

Der Umsatz, den die gesetzlichen Kassen mit Generika machten, wuchs um 1,1 Prozent. Pro Generika zufolge belegt dies, dass der Preiswettbewerb, den sich die Generikahersteller untereinander liefern, weiterhin in vollem Gange ist. Davon profitierten die Krankenkassen Monat für Monat. Allein bis August 2010 seien sie durch den Einsatz von Generika bereits um 5,871 Milliarden Euro entlastet worden. Bis zum Jahresende werde die Einsparsumme erneut bei über 8 Milliarden Euro liegen.

Die Daten zeigten, wie sehr der ohnehin preiswerte Generikamarkt durch massive Absenkungen der Festbeträge und Zuzahlungsfreistellungsgrenzen unter Druck stehe. Dies gelte umso mehr, als die Preisnachlässe aus Rabattverträgen bei diesen Zahlen noch nicht berücksichtigt seien. Pro Generika mahnte: Wollen die Kassen den Wettbewerb auch in Zukunft für die Entlastung ihrer Ausgaben nutzen, dürften sie bei ihren Rabattvertragsausschreibungen nicht weiter nur auf Unterbietungswettbewerb setzen. Viele Unternehmen könnten diesen jetzt schon nicht mehr mitgehen. Zu befürchten sei, dass der bislang intensive Wettbewerb um Qualität und Preis, der durch die heutige Anbietervielfalt entsteht, zum Erliegen kommt. Die Folgen bekämen die Kassen selbst als Erste zu spüren. Die Zeche zahlten letztlich die Versicherten.


Kirsten Sucker-Sket