Positiv zusammen leben - aber sicher!

Neue Kampagne zum Welt-Aids-Tag

Berlin - 01.11.2010, 13:29 Uhr


Heute startet die neue Kampagne zum Welt-Aids-Tag unter dem Motto „Positiv zusammen leben - aber sicher!“. Im Mittelpunkt stehen HIV-positive Menschen, die Einblick in ihr Leben geben und von ihren alltäglichen Erfahrungen berichten.

Die neue Kampagne wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)gemeinsam mit dem Bundesministerium für Gesundheit, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Deutschen AIDS-Stiftung durchgeführt und vom Verband der privaten Krankenversicherung (PKV) und dem Fachverband Außenwerbung (FAW) unterstützt. Sie ist auf mehrere Jahre angelegt. Mit den Themenschwerpunkten „HIV und Arbeit“, „HIV und Freundschaft“ sowie „Einschränkungen mit HIV“ will man nah an die Erfahrungswelten der Menschen heranrücken und eine breite Zielgruppe von der Jugend bis zu Arbeitnehmern und Arbeitgebern erreichen.

Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler verwies anlässlich des Kampagnenstarts darauf, dass Deutschland eine der niedrigsten Neuinfektionsraten in Europa aufweist. Jährlich haben wir etwa 3.000 HIV-Neuinfektionen. Dies schreibt Rösler insbesondere der bisherigen Präventionsstrategie zu. Ein offener und diskriminierungsfreier Umgang mit der Thematik HIV und AIDS und den Betroffenen sei die zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Prävention. Rösler: „Deshalb wollen wir mit dieser Solidaritätskampagne ermutigen: Ermutigen über HIV und AIDS zu reden und sich über Risikoverhalten und den notwendigen Schutz auszutauschen. Wir benötigen die Solidarität und Aufmerksamkeit aller, damit es uns gemeinsam gelingen kann, die Zahl der Neuinfektionen in Zukunft zu senken."

Auch BZgA-Direkorin Prof. Elisabeth Pott ist zufrieden mit der bisherigen Aidsaufklärung in Deutschland. Eine Repräsentativstudie zeige, dass sich sehr schnell eine stabile soziale Norm gegen Diskriminierung und Stigmatisierung entwickelt habe. „Dennoch erleben Betroffene ihre Lebenssituation oft auch heute noch als problematisch, weil sie konkrete Nachteile erfahren“, sagte Pott. Silke Klumb, Geschäftsführerin der Deutschen AIDS-Hilfe, verwies darauf, dass gerade am Arbeitsplatz die Angst vor Mobbing oder einem Karriereende besonders groß sei. Dabei zeige die Erfahrung, dass HIV-Positive im Schnitt genauso leistungsfähig sind wie ihre Kollegen. Etwa zwei Drittel der HIV-Positiven in Deutschland arbeiten – doch die wenigsten outen sich. „Unternehmen sollten mit klaren Regelungen und der Vorbildfunktion ihres Managements die Diskriminierung von Menschen mit HIV/AIDS abbauen und so ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unterstützen.“, so Klumb.

Die Kampagne „Positiv zusammen leben - aber sicher!“ startet am heutigen 1. November.Weitere Informationen finden Sie unter http://www.welt-aids-tag.de. Hier berichten Botschafterinnen und Botschafter mit und ohne HIV in Online-Clips aus ihrem Leben und geben Beispiele für solidarisches Verhalten.


Kirsten Sucker-Sket


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