Pharmaunternehmen

Bayer punktet im Chemiegeschäft

Leverkusen - 28.10.2010, 09:44 Uhr


Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat dank des Booms bei Kunststoffen im dritten Quartal seinen Wachstumskurs fortgesetzt. Während MaterialScience die Krise schneller als erwartet hinter sich lässt, erweist sich die HealthCare-Sparte als Bremse.

Im dritten Quartal kletterte der Umsatz im Gesamtkonzern zum Vorjahr um 16,1 Prozent auf 8,581 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sondereinflüssen erhöhte sich auf 1,656 (Vorjahr: 1,499) Milliarden Euro. Wegen Rückstellungen für Rechtsfälle in Höhe von 436 Millionen Euro legte der Gewinn allerdings nur auf 280 (249) Millionen Euro zu.

Im laufenden Jahr dürfte der Umsatz allein im Kunststoffgeschäft bei rund zehn Milliarden Euro liegen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen dürfte auf über 1,3 Milliarden Euro klettern. Damit würde das Vorjahresergebnis in etwa verdreifacht. Insgesamt habe sich das MaterialScience-Geschäft eindrucksvoll und schneller erholt als erwartet.

Etwas gedämpftere Aussagen machte Bayer zum Gesundheitsgeschäft. Dieses leidet insbesondere unter einer wachsenden Konkurrenz bei der wichtigen Verhütungspille Yaz und dem Multiple-Sklerose-Mittel Betaferon. Bei HealthCare dürfte der Umsatz bereinigt leicht ansteigen, bekräftigte Bayer. Aufgrund des bisherigen Geschäftsverlaufs und des aufwertenden Euro sei die operative Ergebnisprognose für 2010 allerdings ambitioniert. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA sollte 2010 zumindest auf dem Niveau des Vorjahres liegen.

Im derzeit positiven Marktumfeld werde CropScience (Agrochemie) den Umsatz im vierten Quartal währungs- und portfoliobereinigt zum Vorjahr ausbauen. Vor dem Hintergrund des schwachen ersten Halbjahres gehe der Teilkonzern für 2010 aber weiter von einem leichten Umsatzrückgang aus. Beim um Sondereinflüsse bereinigten EBITDA sei auf Jahresbasis ein erheblicher Rückgang zu erwarten, bekräftigte Bayer. „Mit den aktuellen Herausforderungen - vor allem bei HealthCare und CropScience – werden wir uns intensiv befassen müssen", sagte der seit Anfang des Monats amtierende neue Konzernchef Marijn Dekkers.


dpa-AFX