Awinta und „Vorteil24“

Rückzug aus Pilotprojekt

München - 13.10.2010, 11:47 Uhr


Das umstrittene Projekt „Vorteil24“ der Montanus-Apotheke sorgt weiterhin für Diskussionsstoff. Nun hat sich auch die Geschäftsführung der Awinta GmbH

Zum Hintergrund: Die Montanus-Apotheken im Bergischen Land hatten eine niederländische Versandapotheke gegründet, um das Pick-up-Modell nachzuahmen. Kunden können in der deutschen Apotheke ihre Rezepte abgeben, die Ware wird nach Darstellung der Montanus-Apotheken mit Preisvorteil und Zuzahlungsermäßigung aus den Niederlanden geliefert und kann in der deutschen Apotheke abgeholt werden. Dieses "Vorteil24" genannte Modell wird derzeit auch von 30 Apotheken, die zur Linda-Apothekenkooperation gehören, erprobt. Die Software für die Vernetzung der Apotheken stellt das zum apothekereigenen Rechenzentrum VSA gehörende Softwarehaus Awinta. 

Diese Modell sorgte allerdings für heftigste Diskussionen, da es die politische Richtung der Apothekerschaft, Pick-up-Stellen zu verbieten, untergräbt. 

Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV), und Monika Koch, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des DAV, legten am 30. September ihre Vorstandsämter bei der VSA (Verrechnungsstelle Süddeutscher Apotheker) niedergelegt. Sie wollten nicht mehr länger die unternehmerischen Aktivitäten der VSA-Tochter Awinta mittragen, die die Software für diese Pick-up-Modelle der niederländischen Montanus-Apotheke stellte.

Auch der Apothekertag reagierte auf das ausstehende Pick-up-Verbot der Regierung und verabschiedete am 8. Oktober mit großer Mehrheit Dies war schließlich auch für die Geschäftsführung der Awinta GmbH in Abstimmung mit den Gesellschaftern Pro Medisoft AG und VSA GmbH der Auslöser, sich zu entschließen, die IT-Unterstützung für das Pilotprojekt „Vorteil24“ einzustellen.


Peter Ditzel