DAZ.TV-Interview mit Ulrike Flach, FDP

Flach: Pick-up-Verbot im AMNOG nicht mehr zu schaffen

München - 10.10.2010, 10:19 Uhr


Die Apotheker werden weiter auf das von der Regierungskoalition zugesicherte Pick-up-Verbot warten müssen: „Ich glaube nicht, das wir das im AMNOG schaffen können. Aber wir haben noch etliche Gesetzesvorhaben vor uns“, sagte die FDP-Gesundheitspolitikerin Ulrike Flach im Interview mit DAZ-TV auf dem Apothekertag in München.

Aber damit sei das Thema nicht vom Tisch: „Das Versprechen steht ja, wir wollen es gerne. Bisher haben wir aus den Verfassungsressorts aber kein grünes Licht bekommen. Solange wir das nicht haben, sind wir als Fachpolitiker daran gebunden“, sagte Flach weiter. Damit setzte sich Flach von Aussagen ihres FDP-Fraktionskollegen Erwin Lotter und des stellvertretenden CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Johannes Singhammer (CSU) ab, die eine Regelung im AMNOG auf dem Apothekertag in Aussicht gestellt hatten.

Die FDP Politikerin unterstützte den von Jens Spahn (CDU) auf dem Apothekertag unterbreiteten Vorschlag für eine Neuordnung der Großhandelsvergütung: „Wir haben immer gesagt, wir sind bereit, noch einmal zu reden.“ Aber beide Seiten müssten wissen, dass „wir 400 Millionen Euro sparen müssen angesichts der desolaten Situation“. Spahn hatte vorgeschlagen die Großhandelsspanne auf 70 Cent plus 3,4 Prozent variablen Zuschlag festzusetzen. Flach: „Wir gehen davon aus, dass die Apotheker jetzt darüber diskutieren, untereinander und auch mit dem Großhandel. Und dass wir dann wieder ins Gespräch kommen können.“

Einzelheiten nannte Flach nicht. Insbesondere wollte die FDP-Politikerin keine Angaben zur Höhe des mit diesem Vorschlag verbundenen Apothekenabschlages machen. Aber: Der Apothekenabschlag soll dann gesetzlich festgeschrieben werden: „Das ist richtig, das ist alles mit im Paket.“

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Lothar Klein