Schlaganfall

Wertvolle Minuten für den Notfall

08.10.2010, 12:06 Uhr


Wird das Enzym NOX4 gehemmt, das, wie Wissenschaftler nun entdeckten, maßgeblich an der Schädigung des Gehirns bei einem Schlaganfall beteiligt ist, so lassen sich Folgeschäden und Sterblichkeit eindämmen, auch wenn die Behandlung erst Stunden nach dem Schlaganfall einsetzt.

Neue Therapiemöglichkeiten erhoffen sich die deutschen und niederländischen Forscher von ihrer Entdeckung, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Enzym NADPH-Oxidase 4(NOX4) und dem Absterben von Nervenzellen nach einem Schlaganfall gibt. Das Enzym bildet Wasserstoffperoxid, das die Nervenzellen im Gehirn schädigt. Wird es gehemmt, so werden die Nervenzellen vor größeren Schäden geschützt.

Schlaganfälle sind weltweit die zweithäufigste Todesursache. Die dabei auftretenden Durchblutungsstörungen im Gehirn führen oft zu bleibenden Schäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen. Die bislang einzige Therapie besteht darin, die Blutgerinnsel im Gehirn aufzulösen und somit die bestehende Mangeldurchblutung zu beheben, was mit einer hohen Nebenwirkungsrate einhergeht. Die Ergebnisse aus dem aktuellen Mausversuch lassen auf neue, nebenwirkungsärmere Therapieansätze hoffen. Bis diese jedoch mein Menschen zum Einsatz kommen, ist der Weg noch weit.

Quelle: Kleinschnitz C. et al.: PLoS Biol 8(9): e1000479; DOI:10.1371/journal.pbio.1000479


Edith Lares/DAZ