Eröffnung Deutscher Apothekertag

Singhammer: Apotheken sind systemrelevant

München - 07.10.2010, 16:26 Uhr


Johannes Singhammer (CSU), Vize-Fraktionsvorsitzender der Unions-Bundestagsfraktion, bekräftigte in seinen politischen Grußworten die Bedeutung der inhabergeführten Apotheke für Deutschland. Sie sei ein wichtiger Ansprechpartner für die Patienten und garantiere eine unabhängige Arzneimittelversorgung.

„Deutschland braucht die Apothekerinnen und Apotheker“, betonte Singhammer. „Sie sind für uns systemrelevant“. Und so habe sich die CSU stets für die bestehende mittelständische Organisation ausgesprochen. Jeder offene oder versteckte Angriff auf die inhabergeführte Apotheke durch anonyme Kapitalgesellschaften oder Großketten seien „Gift für das System“.

Singhammer bekräftigte zudem seine Ablehnung von Pick-up-Stellen für Arzneimittel: „Ein Medikament ist kein x-beliebiger Gegenstand.“ Es bedürfe der persönlichen Beratung durch den Apotheker. Singhammer: „Eine Apotheke ist eine Apotheke und eben keine Tankstelle“. Er wolle keine amerikanischen Verhältnisse, sondern die hierzulande bislang bestehenden wahren. Er zeigte sich enttäuscht über die Gutachten, die die Umsetzung des Ziels, Pick-up-Stellen zu verbieten, hinderten. „Aber wir haben es noch nicht aufgegeben“, betonte der CSU-Politiker.

Er wandte sich weiterhin deutlich gegen den Vorwurf, Schwarz-Gelb betreibe Lobbyarbeit und Klientelpolitik. Die Kunden – die Klientel – der Apotheken seien schließlich sehr zufrieden. Wolle man dies beibehalten, müsse man sich nicht entschuldigen. „Das ist eine Klientelpoltik, die man wahren muss“. Singhammer betonte zudem, dass seine Partei weiterhin gegen Fremd- und Mehrbesitz sei. Würde man diesen zulassen, sei die verlässliche Arzneimittelversorgung gefährdet – gerade in ländlichen Regionen.

Was das Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz betrifft, sieht allerdings auch Singhammer keine Alternative. Anderenfalls hätte wegen des GKV-Milliardendefizits eine „Kaskade“ von Kassen-Insolvenzen gedroht. Nun habe man das Defizit in Griff – doch der Preis hierfür sei hoch. 3,5 Mrd. Euro sollen gespart werden – überdies gibt es Steuerzuschüsse und höhere Beiträge für Arbeitnehmer und -geber. Das Sparziel solle in einer Weise erreicht werden, dass es akzeptabel ist.

Abschließend betonte Singhammer, dass der Apothekerberuf auch in Zukunft gute Chancen habe. So schlecht seien die Rahmenbedingungen nicht – man werde sich bemühen, diese für das gesamte Gesundheitssystem günstig zu gestalten. Denn nach wie vor habe Deutschland ein exzellentes Gesundheitswesen, betonte Singhammer.


Kirsten Sucker-Sket