AMNOG-Folgen

ABDA-Präsident Wolf: Viele Apotheken sind bedroht

München - 06.10.2010, 16:16 Uhr


Als Folge der Sparpolitik der Bundesregierung im Gesundheitswesen sieht ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf viele Apotheken in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht. „Über den deutschen Apotheken hängt ein gewaltiges Damoklesschwert“, betonte er heute im Vorfeld des Deutschen Apothekertages.

Die Apotheken fühlten sich von der Gesundheitspolitik unfair behandelt und „befürchteten das Schlimmste“, sagte Wolf auf der Auftaktpressekonferenz zum diesjährigen Apothekertag in München: „Das Gesetz wird dramatische Auswirkungen auf die komplette Versorgung haben.“ Apothekenschließungen, Ausdünnung der flächendeckenden Versorgung und wachsende Macht der Großhandelskonzerne seien die Konsequenzen aus der geplanten Kürzung der Großhandelsspanne, die der Großhandel vollständig an die Apotheken weiterreichen wolle.

Mit dem AMNOG solle „abkassiert“ werden. Die Apotheken seien vom „Raubbau“ der Politik „brachial betroffen, sagte Wolf. Nur 2,6 Prozent der gesamten GKV-Ausgaben entfielen auf die über 21.500 Apotheken in Deutschland. Wer daran spare, nehme „massive Einschnitte in der wohnortnahen Versorgung mit Arzneimitteln“ in Kauf.

Vor allem mit Blick auf die aktuelle Honorarerhöhung für Ärzte forderte Wolf die Politik zu „Fairness und Verhältnismäßigkeit“ auf. Es könne nicht sein, dass Ärzte und Krankenhäuser sogar mehr Geld erhielten, aber bei den Apotheken gespart werde. Die Apotheker würden ihre gerade gestartete Kampagne „Stopp den Raubbau an der Apotheke“ auf dem Apothekertag in München intensivieren, kündigte Wolf an: „Dagegen wehren wir uns.“


Lothar Klein