AMNOG-Anhörung

Großhandelsspanne: BMG stellt neue Berechnungen an

Berlin - 29.09.2010, 18:02 Uhr


Annäherung im Streit um die Kürzung der Großhandelsmarge: Die im Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) geplante Neuregelung der Großhandelsmarge wird nochmals überprüft und voraussichtlich zu einem für Großhandel und Apotheken verträglicherem Ergebnis führen.

In der AMNOG-Anhörung des Gesundheitsausschusses des Deutschen Bundestages am Mittwoch bestätigte der Phagro-Vorsitzende Thomas Trümper: „Wir haben uns geeinigt, dass dieses Modell das Einsparziel um 200 bis 250 Millionen Euro übertrifft.“ Festzuschlag und variabler Zuschlag würden jetzt entsprechend „aufgepolstert“. Nach DAZ.online-Informationen soll das Bundesgesundheitsministerium jetzt die Zuschläge so neu berechnen, dass eine bis zu 250 Millionen Euro geringere Kürzung entsteht. Die Anhörung sei nicht der richtige Ort, über konkrete Zahlen zu sprechen, fügte Trümper hinzu. Nach dem Gespräch im Bundesgesundheitsministerium vereinbarten die Teilnehmer Stillschweigen bis zur Vorlage der Neuberechnung. 

Das Bundesgesundheitsministerium hatte die Einsparung aufgrund der Neuregelung der Großhandelsmarge mit 400 Millionen Euro berechnet. Die ABDA hatte dagegen für die Apotheken eine Einbuße in Höhe von 630 Millionen Euro (23.000 Euro je Apotheke) veranschlagt.

ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf bekräftigte in der AMNOG-Anhörung, dass es „kein gemeinsames Konzept“ von ABDA und Phagro gebe. Fakt sei, dass die Auswirkungen der beabsichtigten Neuregelung falsch berechnet seien. Die im AMNOG vorgesehene Belastung für die Apotheken sei „völlig unangemessen“, so Wolf.


Lothar Klein