Migräne und Spannungskopfschmerz

Gesunde Lebensweise beugt vor

München - 08.09.2010, 10:56 Uhr


Zahlreiche schädliche Lebensgewohnheiten fördern die Entstehung von Kopfschmerzen. Dazu gehören beruflicher und privater Stress, Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf wie

Eine gesunde Lebensweise kann diesen Kopfschmerzen vorbeugen. Darauf wies jetzt Privatdozentin Dr. Stefanie Förderreuther, Generalsekretärin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) anlässlich des Deutschen Kopfschmerztages am 5. September 2010 in einer Pressemitteilung hin.

Migräne und Spannungskopfschmerzen können zwar schon im Kindesalter auftreten, aber bei den meisten Patienten beginnen sie erst nach der Pubertät. In einer Studie, deren Ergebnisse in der renommierten Zeitschrift "Neurology" veröffentlicht wurden, wurden über 5.800 norwegische Jugendliche im Alter zwischen 16 und 19 Jahren zu ihrem Lebensstil und dem Auftreten von Kopfschmerzen befragt. Dabei waren wiederkehrende Kopfschmerzen signifikant häufiger mit Übergewicht, geringen sportlichen Aktivitäten und Rauchen assoziiert. Eine etwas kleinere Erhebung aus Deutschland mit 1.260 Gymnasiasten der 10. und 11. Klasse zeigte ebenfalls: Das häufige Konsumieren von alkoholischen Getränken und Kaffee, Rauchen und wenige körperliche Aktivitäten erhöhten das Risiko für Migräne und Spannungskopfschmerzen signifikant.

Die Akuttherapie ist wichtig, um den akuten Schmerz zu lindern. Substanzen, die man zur Behandlung von Kopfschmerzen einsetzen kann, können bei Kopfschmerzpatienten zur Entwicklung eines arzneimittelinduzierten Kopfschmerzes führen. Das passiert immer dann, wenn Schmerzmittel immer häufiger und in immer höheren Dosierungen oder sogar schon prophylaktisch genommen werden. Besonders gefährlich sind die Triptane. Werden sie über Monate an mehr als zehn Tagen im Monat genommen, führt dies bereits zu einer Zunahme der Migräneattacken. Einzige Rettung aus diesem Teufelskreis ist dann ein regelrechter Medikamentenentzug.

Vorbeugend wirken das Erlernen von Entspannungstechniken und deren regelmäßige Anwendung, regelmäßiger Ausdauersport wie Joggen, Radfahren, Schwimmen dreimal die Woche über mindestens eine halbe Stunde oder aber auch verhaltenstherapeutisch orientierte Verfahren wie das Erlernen von Stressbewältigungsstrategien.

Die DMKG hat Leitlinien für die Behandlung von Kopfschmerzen erarbeitet, die den aktuellen wissenschaftlichen Stand der Therapie zusammenfassen. Auf den Internetseiten der DMKG, www.dmkg.de, können diese Leitlinien zur Migränetherapie, zum Spannungskopfschmerz und anderen Kopf- und Gesichtsschmerzen sowie die Leitlinie zur Selbstmedikation heruntergeladen werden. Patienten finden dort auch Kopfschmerzkalender und geordnet nach Postleitzahlen Kopfschmerzexperten in ihrer Nähe.

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) anlässlich des Deutschen Kopfschmerztages am 5. September 2010.


Dr. Bettina Hellwig