Herstellerabschläge

GKV-Spitzenverband rät wieder zur Kürzung von Apotheken-Rechnungen

Berlin - 20.07.2010, 13:02 Uhr


Der Streit um nicht geleistete Herstellerrabatte geht in die nächste Runde. Zwar hat sich die Zahl der aus Sicht der Kassen uneinsichtigen Hersteller beträchtlich verringert. Doch noch sind die Apotheken, denen das Inkasso dieser Rabatte obliegt, nicht aus dem Schneider.

Für die dort genannten 577 Produkte von 22 Herstellern empfiehlt der GKV-Spitzenverband den Krankenkassen, die Rechnungen der Apotheken in Höhe der noch ausstehenden Abschläge zu kürzen. Hier konnte mit den Herstellern nach wie vor kein Einvernehmen über die Abschlagspflicht erzielt werden. Es handelt sich unter anderem um Präparate von Wörwag, Almirall Hermal, Baxter, Dolorgiet, Serag Wiessner, Infectopharm und Pfizer.

Nach eindringlichen Appellen seitens der Kassen und Apotheker hatte der GKV-Spitzenverband am 28. Mai eine Liste mit 3321 Positionen veröffentlicht, bei denen eine Einigung mit den Herstellern erzielt werden konnte. Dazu zählten unter anderem die Unternehmen Novartis, Boehringer Ingelheim, Hexal, Kohlpharma und Emra-med. Der GKV-Spitzenverband setzte auf weitere Einigungen und empfahl den Kassen bis zum 15. Juli „einmalig und unwiderruflich“ die zunächst angeratenen Kürzungen von Apothekenrechnungen auszusetzen. Diese Frist ist nun verstrichen. Jetzt wird sich zeigen, ob die Kassen sich die neuerliche Empfehlung des GKV-Spitzenverbandes zur Rechnungskürzung zu eigen machen und sich die Rabatte über die Apotheken einholen.

Hier finden Sie die Liste des GKV-Spitzenverbands vom 16. Juli 2010


Kirsten Sucker-Sket