Stoffwechselkrankheiten

Zwölf neue Diabetes-Gene identifiziert

München/Düsseldorf - 07.07.2010, 06:50 Uhr


Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, insgesamt zwölf Diabetes-Gene zu identifizieren, die eine wichtige Rolle zur näheren Bestimmung der genetischen Grundlagen für

Der Typ-2-Diabetes ist die häufigste Diabetesform. Die Veranlagung für diese Stoffwechselerkrankung wird zu einem Teil vererbt. Zur Aufklärung der genetischen Ursachen haben Wissenschaftler aus Deutschland, den USA, Großbritannien, Island und acht weiteren Ländern gemeinsam Daten von über 140.000 Studienteilnehmern untersucht. Dabei konnten zwölf genetische Risikofaktoren neu identifiziert werden, von denen elf die Insulinproduktion bzw. -wirkung beeinflussen. Die neu entdeckten Diabetes-Gene spielen eine wichtige Rolle in der Funktion der insulinproduzierenden Beta-Zellen. Die Forscher konnten zudem Genvarianten finden, die das Zellwachstum kontrollieren. Die insgesamt zwölf identifizierten Merkmale tragen einzeln nur relativ wenig zur Vorhersage des individuellen Risikos bei. Durch eine Kombination aller zwölf Merkmale lässt sich die Vorhersagewahrscheinlichkeit insbesondere für Menschen mit einem sehr früh festgestellten Typ-2-Diabetes erstmals erheblich erhöhen. Erstmals wurde außerdem eine genetische Assoziation von Typ-2-Diabetes mit dem X-Chromosom nachgewiesen. Dies könnte ein erster Hinweis auf geschlechtsspezifische Unterschiede beim Diabetesrisiko sein: Frauen besitzen zwei X-Chromosomen, Männer je ein X- und ein Y-Chromosom.

Insgesamt sind nun 38 genetische Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes mellitus bekannt.

Quelle: Voight, B. F., et al.: Nature Genetics, Online-Vorabpublikation 27. Juni 2010, DOI. 10.1038/ng.609.


Dr. Bettina Hellwig