Zulassungserweiterung

Lapatinib zur Firstline-Kombinationstherapie

München - 24.06.2010, 07:00 Uhr


Die Europäische Zulassungsbehörde hat jetzt die Kombination von Lapatinib (Tyverb®) mit einem Aromatasehemmer für die Behandlung von postmenopausalen Patientinnen mit

Bisher ist Lapatinib in Kombination mit Capecitabin in 74 Ländern weltweit zugelassen zur Behandlung von Patientinnen mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs, deren Tumore ErbB2 überexprimieren. Die Patientinnen sollten mit Anthracyclinen und Taxanen sowie in der metastasierten Situation zusätzlich mit Trastuzumab vorbehandelt sein.

Die Zulassungserweiterung für Tyverb® stützt sich auf Ergebnisse der Studie EGF30008. In dieser randomisierten Phase-III-Studie wurde Lapatinib in Kombination mit dem Aromatase-Inhibitor Letrozol bei Frauen mit Hormonrezeptor-positivem, metastasiertem Brustkrebs geprüft. Die empfohlene Dosierung für die Kombination beträgt 1.500 mg (sechs Tabletten) einmal täglich fortlaufend. Die Einnahme des Aromatasehemmers bleibt sowohl hinsichtlich der Dosierung als auch der Art der Anwendung unverändert. Der ErbB2-Rezeptor-Status war für die Aufnahme in die Studie nicht von Bedeutung. Die Patientinnen waren nicht mit Trastuzumab oder einem Aromatase-Inhibitor vorbehandelt. Bei der Auswertung zeigte sich bei Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem, ErbB2-positivem Tumor für die Kombination Lapatinib plus Letrozol eine signifikante Verlängerung des progressionsfreien Überlebens im Vergleich zu Placebo plus Letrozol: 8,2 Monate im Vergleich zu 3 Monaten.

Unerwünschte Ereignisse unter der Kombinationstherapie Lapatinib plus Letrozol waren im Wesentlichen Durchfälle und Hautausschläge, meist vom Schweregrad 1 oder 2 nach WHO-Klassifikation und gut behandelbar. Als weitere Nebenwirkungen traten Übelkeit und Erbrechen auf, ebenso Appetitverlust und Fatigue. Das Sicherheitsprofil von Lapatinib stand danach im Einklang mit früheren Ergebnissen.

Das klinische Entwicklungsprogramm zu Lapatinib läuft weiter. Der Wirkstoff wird alleine und in Kombination mit anderen Behandlungsformen wie Chemotherapie oder weiteren zielgerichteten Therapien in den verschiedenen Stadien der ErbB2-positiven Brustkrebs-Erkrankung untersucht, bei Frühformen bis hin zur metastasierten Erkrankung. Auch bei anderen soliden Tumoren mit einer Überexpression von ErbB1 und/oder ErbB2 wird Lapatinib erprobt.

Quelle: Presseinformation der GlaxoSmithKline, Müchen, 22. Juni 2010.


Dr. Bettina Hellwig


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