Nanosilber

Gesundheitsrisiken sind nicht bekannt

Berlin - 19.06.2010, 07:00 Uhr


Nanosilber gehört nicht in Lebensmittel, Textilien und Kosmetika. Weil die gesundheitlichen Risiken derzeit nicht bekannt sind, lehnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dessen Einsatz

Silberionen wirken antimikrobiell und werden neuerdings auch in Form von Nanopartikeln eingesetzt, als Teilchen mit einem Durchmesser kleiner als 100 Nanometern. Nanopartikel haben andere physikalische Eigenschaften als größere Teilchen des gleichen Stoffes. Diese besonderen Eigenschaften machen sie für unterschiedliche Einsatzbereiche interessant. So sollen zum Beispiel die mit Nanosilber beschichteten Oberflächen in Kühlschränken das Wachstum von Keimen verhindern, und in Sportsocken soll es die Geruchsbildung vermeiden.

Ob von Nanosilber ein gesundheitliches Risiko für Verbraucher ausgeht, lässt sich derzeit nicht abschließend beurteilen. "Solange wir mögliche gesundheitliche Risiken nicht sicher ausschließen können, empfehlen wir Herstellern, auf Nanosilber in verbrauchernahen Produkten zu verzichten", sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Das BfR empfiehlt, bis zum Vorliegen einer abschließenden Sicherheitsbewertung auf die Verwendung von nanoskaligem Silber in verbrauchernahen Produkten zu verzichten. In Lebensmitteln sind nanoskalige Zusatzstoffe ohnehin zulassungspflichtig, und Nanosilber ist in Lebensmitteln nicht zugelassen.

Quelle: Presseinformation vom 10. Juni 2010 und Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bund.de.


Dr. Bettina Hellwig