Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Feinstaub lässt den Blutdruck steigen

31.05.2010, 07:06 Uhr


Die Ergebnisse einer im Ruhrgebiet durchgeführten Kohortenstudie beweist, dass Feinstaub als kardiovaskulärer Risikofaktor ernst genommen werden muss. So steigt mit zunehmender Luftbelastung der arterielle Blutdruck

Unter dem Namen Recall-Studie (Risk Factors, Evaluation of Coronary Calcification and Lifestyle) führten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Essen eine Kohortenstudie über 7 Jahre mit über 4500 Frauen und Männern durch. Die Teilnehmer waren im Alter von 45-75 Jahren und stammten aus Bochum, Essen und Mülheim a. d. Ruhr.

Ziel der Untersuchung war es, ausgewählte Untersuchungsverfahren auf ihren Nutzen hinsichtlich des frühzeitigen Erkennens von Herzinfarkt und Herztod in der Bevölkerung des Ruhrgebietes zu untersuchen. Im Rahmen dieser Studie wurde auch der Blutdruck gemessen und anschließend von Forschern der Universität Duisburg-Essen mit der Feinstaubbelastung der Luft in Beziehung gesetzt. Fazit: nahm die Menge an Teilchen der Partikelgröße 2,5 µm um 2,4 µg/m3 Luft zu, führte das zu einer Blutdrucksteigerung von 1,7 mmHg.

Vergleichbare Ergebnisse ließen sich für Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von 10 µm registrieren. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass der Feinstaub ein eigenständiger Risikofaktor zu sein scheint, also den Blutdruck unabhängig vom zusätzlichen Verkehrslärm ansteigen lässt.

Quelle: Hoffmann B. et al.: Posterpräsentation auf der American Thoracic Society International Conference, 14-19.5.2010, New Orleans


Franziska Wartenberg/DAZ