Celesio Hauptversammlung

DocMorris setzt auf Apotheken-Franchisekonzept

Stuttgart - 06.05.2010, 11:04 Uhr


Celesio-Chef Fritz Oesterle gestand operative Versäumnisse beim Aufbau des deutschen Markenpartnergeschäfts von Apotheke DocMorris ein. Auf der Celesio-Hauptversammlung

Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs, mit dem das Fremdbesitzverbot in Deutschland für rechtens erklärt wurde, machte einen Strich durch die Rechnung von Celesio. Wie Konzern-Chef Oesterle in seinem Bericht zur Celesio-Hauptversammlung ausführte, mussten außerplanmäßige Wertberichtigungen beim Markenpartnergeschäft DocMorris-Apotheke hingenommen werden. Oesterle: „Dies war die Folge operativer Versäumnisse.“ Das ursprüngliche Ziel, 500 Markenpartnerschaften allein in Deutschland bis 2011 aufzubauen, sei vor dem Hintergrund von Versäumnissen und neuen strategischen Prämissen nicht mehr realistisch gewesen. Die Folge: Das  Markenpartnergeschäft in Deutschland musste neu bewertet werden.

Bis zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Fremdbesitz von Apotheken im Mai letzten Jahres habe Celesio den Ausbau des Markenpartnergeschäftes nicht forciert, aber auch nicht im nötigen Maße vorbereitet, so der Celesio-Chef. Es sei klar geworden, dass man kein nationales, sondern ein auch international tragfähiges Franchisemodell benötige, das in allen nicht-liberalisierten, aber auch in liberalisierten Märkten einsetzbar sei. Im Herbst letzten Jahres habe man entschieden, „das DocMorris-Apothekenkonzept inhaltlich und strukturell so auszugestalten, so Oesterle, „dass es auch Grundlage für ein internationales DocMorris-Apothekengeschäft sein kann, sei es für das Franchise- oder Markenpartnergeschäft oder auch für unsere eigenen Apotheken. Diese Entscheidung war umso mehr geboten, weil das Markenpartnerkonzept auch für Deutschland noch keine ausreichende Attraktivität hatte.“

Die Internationalisierung probt Celesio bereits auf den Apothekenmärkten in Irland und Schweden, wo der Konzern mit eigenen Apotheken angetreten ist. Man setze dabei nicht auf den Kauf bestehender Apotheken, sondern auf Neugründungen.


Peter Ditzel