Parkinson

Rotigotin wirkt auch bei psychischen Symptomen

05.05.2010, 10:09 Uhr


Die Substanz Rotigotin ist seit 2006 in Deutschland zur Behandlung motorischer Symptome bei Morbus Parkinson zugelassen. Aktuelle Studien bescheinigen dem Dopamin-Agonisten nun auch

Bei Morbus Parkinson, einer progressiven, degenerativen Erkrankung des ZNS, kommt es zum Untergang von Dopamin-produzierenden Neuronen im Gehirn. Der daraus resultierende Dopaminmangel führt zu den krankheitstypischen Störungen in den Bewegungsabläufen, wie Steifheit (Rigor) oder Muskelzittern (Tremor). Daneben leiden Patienten auch unter nicht-motorischen Symptomen, zu denen Schluckbeschwerden, Schlafstörungen, Depressionen und weitere psychische Erkrankungen zählen. Der Dopamin-Agonist Rotigotin (Neupro®) ist in Deutschland zur Behandlung der charakteristischen Bewegungsstörungen bei Morbus Parkinson im frühen Stadium zugelassen. Auf einem Treffen der American Academy of Neurology in Toronto wurden neue Studienergebnisse vorgestellt, wonach sich unter diesem Wirkstoff neben den motorischen auch die nicht-motorischen Symptome deutlich verbesserten. Von 287 involvierten Patienten erhielten 190 Teilnehmer Rotigotin und 97 Placebo. Die Dosis wurde über acht Wochen schrittweise an den jeweiligen Bedarf des Probanden angepasst und anschließend vier Wochen beibehalten. Mit Hilfe der Unified Parkinson`s Disease Rating Scale wurde das Ansprechen der Therapie auf die Bewegungsstörungen ermittelt. Für die nicht-motorischen Symptome zogen die Forscher die Parkinson`s Disease Sleep Scale heran. Das Resultat: neben den motorischen Beschwerden besserten sich auch die nicht-motorischen Anzeichen deutlich. Schlafstörungen, Schmerzen und Depressionen gingen zurück und die Lebensqualität nahm zu.

Quelle: Beitrag Jahrestagung der American Academy of Neurology, 14.4.-17.4.2010 in Toronto


Franziska Wartenberg/DAZ