Rheumatoide Arthritis

Neuer Test ermöglicht gezielte Therapie

Berlin - 05.05.2010, 07:05 Uhr


Berliner Wissenschaftler haben jetzt ein neues Testverfahren für Patienten mit rheumatoider Arthritis entwickelt. Damit ist es möglich, vorherzusagen, ob eine gängige Behandlung mit

Menschen, die an rheumatoider Arthritis erkranken, haben einen zu hohen TNF-Spiegel im Körper. Dieser Botenstoff ist unter anderem für die schmerzhaften Entzündungen der Gelenke verantwortlich. Anti-TNF-Antikörper neutralisieren TNF gezielt. Diese Therapie wirkt bei Patienten, die verstärkt das Gen CD11c bilden, was bei circa 60 Prozent der Betroffenen zutrifft.

Die Arbeitsgruppe um Dr. Bruno Stuhlmüller aus dem Institut für Rheumatologie und klinische Immunologie der Berliner Charité untersuchte zunächst das Blut von Patienten auf molekularbiologischer Ebene. Hierbei konnte ein eindeutiger statistischer Zusammenhang zwischen dem zu erwartenden Therapieerfolg und der Stärke des Gens CD11c gezeigt werden. In Zukunft wird es also möglich sein, vor der Therapie zu testen, ob für Patienten die Therapie mit anti-TNF erfolgreich sein wird. "Wenn eine Behandlung mit anti-TNF keine Wirkung zeigt, kostet das die Krankenkassen zwischen 15.000 und 20.000 Euro pro Jahr", erklärt Stuhlmüller. "Bei einer gezielten Therapie bleiben dem Patienten außerdem schmerzhafte Nebenwirkungen erspart. Zusätzlich kann man bei einem potentiellen Nichtansprechen auf die anti-TNF-Behandlung andere individuelle Therapien einleiten."

In einem nächsten Schritt wollen Stuhlmüller und seine Kollegen herausfinden, wie man neue Antikörper-Therapien mit anderen Behandlungsmöglichkeiten kombinieren kann.

Quelle: Stuhlmüller, B., et al.: Clin. Pharmacol. Therap. 2010, Online-Veröffentlichung doi:10.1038/clpt.2009.244; PMID 20032971.


Dr. Bettina Hellwig