Mehrere Pflaster gleichzeitig

Novartis warnt vor falscher Anwendung von Rivastigmin-Pflastern

Stuttgart - 29.04.2010, 12:43 Uhr


Die Novartis Pharma GmbH hat mehrere Berichte über Fehlanwendungen ihres Rivastigmin-Pflasters (Exelon®, Prometax®) zum Anlass genommen, medizinisches Fachpersonal

Seit der Markteinführung des bei Alzheimer eingesetzten Rivastigmin-Pflasters sind dem Hersteller vermehrt Anwendungsfehler gemeldet worden. Am häufigsten seien Pflaster nicht entfernt und mehrere Pflaster gleichzeitig angewendet worden. Teilweise sei es zu Überdosierungen gekommen.

Wichtige Symptome einer Rivastigmin-Überdosierung sind Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Hypertonie und Halluzinationen. Schwerwiegende Folgen bis hin zum Tod seien nicht auszuschließen, wenn ein Medikationsfehler nicht zeitnah behoben und der Patient nicht entsprechend nachbehandelt und überwacht wird.

Daher fordert Novartis das medizinische Fachpersonal in einem Schreiben vom 22. April 2010 dazu auf, unbedingt das Pflegepersonal und Patienten über die sachgemäße Anwendung zu unterrichten. Insbesondere folgende Punkte müssen beachtet werden:

1. Pro Tag darf nur ein transdermales Pflaster auf gesunde Haut auf eine der empfohlenen Körperstellen aufgeklebt werden: auf den oberen oder unteren Rückenbereich sowie Oberarm oder Brustkorb.

2. Nach 24 Stunden ist das Pflaster durch ein neues zu ersetzen; das Pflaster des Vortages muss entfernt werden, bevor ein neues Pflaster auf eine andere Hautstelle aufgebracht wird.

3. Um Hautreizungen zu minimieren, soll die mehrfache Applikation auf dieselbe Hautstelle innerhalb von 14 Tagen vermieden werden.

4. Das transdermale Pflaster darf nicht zerschnitten werden.


Dr. Doris Uhl