Geplantes Pick-up-Verbot

dm hält an Pharma Punkten fest

Berlin - 15.04.2010, 12:41 Uhr


Bei der Drogeriemarktkette dm ist man zuversichtlich, dass ihre "Pharma Punkte" eine Zukunft haben. Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm, hält es für fraglich, dass die

Die dm-Märkte freuen sich über Umsatzzuwächse: In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2009/2010 habe man in Deutschland mit einem Plus von 9 Prozent die 2-Milliarden-Grenze übersprungen, gab das Unternehmen am 14. April in Karlsruhe bekannt. Keinen maßgeblichen Anteil hieran hat sicherlich die Kooperation mit der Europa Apotheek. Harsch erklärte gegenüber DAZ.online, dass die Pharma Punkte „beginnend genutzt“ würden. Allerdings gibt es das Angebot bereits seit 2004 –wenn auch zunächst in einigen Test-Filialen und zwischenzeitlich wegen eines Gerichtsverfahrens unterbrochen. Ende 2006 gingen die Pharma Punkte aber wieder in Betrieb, 2008 segnete sie das Bundesverwaltungsgericht als zulässig ab. Seitdem schritt die Ausweitung des Angebots auf nunmehr fast alle der knapp 1150 deutschen dm-Filialen voran. Dennoch scheint das Angebot bis heute nicht wirklich beim Kunden angekommen zu sein. „Der Start läuft bei neuen Dingen immer langsam“, erklärt Harsch. Dies sei auch schon so gewesen, als dm 1986 das Naturkost-Sortiment Alnatura eingeführt habe – heute ein Kassenschlager in den Filialen. Und so glaubt Harsch auch an die perspektivische Entwicklung der Pharma Punkte.

Dass die Bundesregierung den Arzneimittel-Terminals bald ein Ende bereiten könnte, erwartet der dm-Geschäftsführer nicht. Ein Pick-up- Verbot sei sicherlich nicht so einfach durchzusetzen, wie es sich die Dienststellen dachten, als sie es aus „Protektionismus“  ersonnen haben, sagte Harsch gegenüber DAZ.online. Es sei verfassungsrechtlich bedenklich – das räumten auch jene ein, die sich für ein Verbot des Arzneimittel-Versandhandels eingesetzt hatten. Für den Fall, dass Schwarz-Gelb doch einen Weg für ein sauberes Verbot findet, dürfte der Verlust für dm allerdings zu verschmerzen sein.


Kirsten Sucker-Sket