Krebsfrüherkennung

Tumorspezifische Antikörper im Blut

29.03.2010, 10:31 Uhr


Antikörper spielen eine wichtige Rolle, etwa um nachzuweisen, dass das patienteneigene Immunsystem auf Krebszellen reagiert und damit zu beweisen, dass das Immunsystem

Ebenso könnten Antikörper dabei helfen, geeignete Patienten für zielgerichtete Krebsbehandlungen zu identifizieren. Heidelberger Forscher untersuchten die Seren von Patienten auf Antikörperantworten gegen mehr als 8000 verschiedene Eiweiße. Untersucht wurde Blut von Gesunden und von Patienten, die an Eierstock- sowie an Bauchspeicheldrüsenkrebs litten. Im Blut von an Eierstockkrebs erkrankten Patientinnen fanden die Wissenschaftler wesentlich mehr Antikörper als im Blut von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das könnte nach Meinung der Forscher ein Grund für die schlechte Prognose von Bauchspeicheldrüsenkrebs sein. Je weniger Antikörper der Patient im Blut aufweist, desto schlechter scheint sein Immunsystem den Krebs zu erkennen und abzustoßen.

Der Nachweis von Antikörpern im Blut könnte eine Krebserkrankung frühzeitig anzeigen, was insbesondere bei Bauchspeicheldrüsen- und Eierstockkrebs von großer Bedeutung wäre. Diese Krebsarten werden in der Regel erst dann bemerkt, wenn der Tumor schon weit fortgeschritten und die Prognose ungünstig ist.

Die neuen Forschungsergebnisse aus dem "Cancer seromics"-Projekt sollen in eine Datenbank einfließen, zu der Krebsforscher aus aller Welt Zugang erhalten sollen. Ziel ist es, so schnell wie möglich aussagekräftige Marker für die Früherkennung zu finden, Impftherapien gegen bestimmte Krebsarten zu entwickeln oder neue immuntherapeutische Ansätze in der Krebstherapie zu erforschen.

Quelle: Gnjatic, S., et al.: Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 2010;107(11):5088-93. Online-Vorabveröffentlichung: DOI: 10.1073/pnas.0914213107


Dr. Bettina Hellwig