Gesellschaft für Dermopharmazie

Wirkstoffidentische Dermatika nicht ohne weiteres austauschen

Berlin - 23.03.2010, 15:29 Uhr


Die GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. führt vom 22. bis 24. März in Berlin ihre 14. Jahrestagung durch. Schwerpunkte der Veranstaltung sind die neu herausgegebene GD-Leitlinie “Dermokosmetika gegen vorzeitige Hautalterung“, mögliche Probleme bei Rabattverträgen zu wirkstoffidentischen topischen Dermatika sowie evidenzbasierte Strategien gegen erblich-hormonellen Haarausfall.

Zum Thema Rabattverträge hob GD-Vorsitzender Dr. Joachim Kresken auf der Eröffnungspressekonferenz der Tagung hervor, dass die GD Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. das Gebot der Wirtschaftlichkeit in der gesetzlichen Krankenversicherung ohne Zweifel für unverzichtbar halte. Dennoch dürften topische Dermatika mit gleichem Wirkstoff und Wirkstoffgehalt nicht ohne weiteres ausgetauscht werden. Denn ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit hänge nicht nur vom Wirkstoff und dessen Gehalt, sondern auch ganz wesentlich vom Vehikel ab, betonte er. Selbst geringe Unterschiede im Trägersystem oder im Herstellungsverfahren können die Freisetzung des Wirkstoffs aus der Grundlage, die Penetration in die Haut oder die Metabolisierung verändern und damit die therapeutische Wirkung beeinflussen. Zudem würden wirkstoffidentische topische Dermatika von Patienten unterschiedlich gut vertragen – Stichwort allergische Reaktionen auf Hilfsstoffe. „Wirkstoffidentische topische Dermatika sind als Solitärarzneimittel anzusehen, die nicht ohne weiteres austauschbar sind“, so Kresken.


Dr. Claudia Bruhn/DAZ