Diagnostik

Demenz an der Schlafposition erkennen

Leipzig/ Würzburg - 05.03.2010, 10:13 Uhr


Für die Diagnose einer Demenz berichten deutsche Wissenschaftler über einen interessanten Ansatz: Aus der Beobachtung, wie sich jemand zu Bett legt, kann man offenbar Hinweise auf seine kognitive

Die Patienten wurden gebeten, sich auf ihr Bett zu setzen und dann aus dieser Position heraus hinzulegen. Die eingenommene Lage, die mehr oder weniger schief ausfiel, hielten die Studienautoren per Kamera fest. Anschließend führten sie mit den Patienten drei etablierte Tests durch, um den Schweregrad ihrer kognitiven Störung zu ermitteln. Der Vergleich der in den Tests erzielten Ergebnisse mit der Schlafposition zeigte, dass der Grad der Schieflage mit der Schwere der kognitiven Beeinträchtigung korreliert. Die Studienautoren führen die Schräglage auf eine räumliche Orientierungsstörung der Betroffenen zurück. “Kognitive Störungen sind im Frühstadium in der Regel nicht ohne aufwändige Testung erkennbar”, kommentiert Joseph Claßen, Universität Leipzig, das Ergebnis. "Eine Schräglage stellt ein Indiz für den behandelnden Arzt dar, denn gesunde Erwachsene legen sich spontan gerade ins Bett. Der Arzt könne dann früher seine Aufmerksamkeit auf eine mögliche kognitive Beeinträchtigung richten und weitere Untersuchungen vornehmen.

Quelle: Kraft, P. et al.: Brit. Med. J.  2009; 339:b5273


Dr. Beatrice Rall


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