Epilepsieforschung

Nervenzellen mit Licht steuern

24.02.2010, 07:00 Uhr


Europäische Wissenschaftler wollen besser verstehen, wie epileptische Anfälle entstehen. Dazu setzen sie auf Nervenzellen, die so modifiziert sind, dass sie sich durch Licht steuern lassen

Bei einem epileptischen Anfall entladen sich gleichzeitig große Gruppen von Nervenzellen. Könnte man diese neuronale Synchronisation unterbinden, ließen sich wahrscheinlich auch die Anfälle verhindern. Wie es zur Synchronisation kommt, ist aber noch weitgehend unbekannt. "Bislang war es zwar möglich, gezielt einzelne Nervenzellen zu stimulieren oder ihre Aktivität zu messen", sagt dazu Prof. Dr. Heinz Beck von der Universität Bonn, "die Methoden haben aber ihre Grenzen, wenn es um Netzwerke von vielen hundert Zellen geht." Um dies zu ändern, setzt er auf Nervenzellen, die so modifiziert sind, dass sie sich durch Licht steuern lassen. Bei Bestrahlung öffnen sich diese so genannten Opsine und generieren ein elektrisches Signal "Wir wollen diese Opsine vor allem einsetzen, um die Aktivität von hemmenden Neuronen gezielt zu steuern", sagt Beck. "Denn diese kontrollieren die neuronale Erregbarkeit und damit wohl auch die Synchronisierung von Nervenzellverbünden."

Quelle: Pressemitteilung der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn vom 22.2.2010


Dr. Beatrice Rall