Adipositas

Leichter abnehmen auf dem Berg

22.02.2010, 06:49 Uhr


Wer sich länger in alpinen Gebieten aufhält, kann möglicherweise ein paar Pfunde verlieren, ohne sich dafür großartig anstrengen zu müssen. Die dünne Luft in der Höhe scheint nicht nur das

Zwanzig adipöse Männer, Mitte fünfzig und mit einem durchschnittlichen Bodymaßindex von 33,7 nahmen an einer wissenschaftlichen Untersuchung der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität teil und reisten auf die Zugspitze. Während ihres einwöchigen Aufenthaltes in 2.650 m Höhe durften sie essen, bis sie keinen Hunger mehr hatten und mussten sich nicht mehr bewegen, als zu Hause. Dennoch zeigte die Waage nach sieben Tagen etwa eineinhalb Kilo weniger Gewicht an. Wie die Untersuchungen belegen, hatten die beleibten Herren weniger Appetit und das Sättigungsgefühl trat eher ein. Sie nahmen pro Tag rund 700 Kilokalorien weniger zu sich, als sonst. Die Wissenschaftler diskutieren im Zusammenhang mit der Gewichtsabnahme einen erhöhten Energiebedarf des Körpers durch die Höhenluft. Informationen zum genauen Pathomechanismus stehen noch aus. Interessanterweise ließen sich im Blut der Probanden erhöhte Leptinwerte feststellen. Das Hormon hemmt das Auftreten von Hungergefühlen und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fettstoffwechsels. Normalerweise nimmt seine Konzentration ab, wenn weniger Nahrung zugeführt wird.

Quelle: Lippl, F. et al.: Obesity 2010; Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/oby.2009.509


Franziska Wartenberg