Chinesischer Kalender

Jahr des Metall-Tigers hat begonnen

17.02.2010, 12:38 Uhr


Am 14. Februar begann im chinesischen Kalender das Jahr des Tigers. Da dieses Jahr zugleich dem Element Metall untersteht, erwarten die Astrologen von ihm Konflikte und Kriege und auch eine schwere Grippeepidemie

Der chinesische Kalender ist außer in China auch in Japan, Korea, Vietnam und der Mongolei sowie in der chinesischen Diaspora neben dem westlichen Kalender in Gebrauch. dabei dient er kaum noch zur aktuellen Zeitrechnung, aber er gibt die Daten für die traditionellen Volksfeste vor und bildet die Grundlage, um individuelle oder auch globale Horoskope zu stellen. Er richtet sich nach dem Lauf des Mondes: Ein Monat beginnt und endet bei Neumond, und ein Jahr besteht aus zwölf Monaten. Hierin gleicht er dem Islamischen Kalender, aber im Gegensatz zu diesem schiebt er alle zwei bis drei Jahre einen Schaltmonat ein, sodass der Neujahrstag nicht Jahr für Jahr zehn bis elf Tage rückwärts wandert, sondern zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar pendelt.

Das Neujahrsfest, das im bäuerlichen Kalender die Rolle eines Frühlingsfestes hatte, gehört im chinesischen Kulturkreis zu den populärsten Festen, das die Menschen traditionell mit ihrer Großfamilie verbringen. Die Feierlichkeiten können dabei bis Vollmond, also zwei Wochen lang dauern. In dieser Zeitspanne sollen allein in der Volkrepublik 400 Millionen verreisen, um ihre Verwandten zu besuchen.

Der Tiger ist eins von zwölf Tieren, die im ewigen Kreislauf die Jahre im chinesischen Kalender bezeichnen. Zugleich wird jedes Tier, wenn es nach zwölf Jahren wieder an der Reihe ist, mit einem anderen der fünf chinesischen Elemente kombiniert, sodass sich ein Kalenderzyklus von 60 Jahren ergibt.

Die Kombination von Tiger und Metall bedeutet nichts Gutes für die Politik. Es drohen schwere Konflikte oder sogar Kriege; auch die Gefahr von Katastrophen im zivilen Bereich, beispielsweise in Atomkraftwerken, ist erhöht. Die Prognose für die globale Gesundheit im Metall-Tiger-Jahr lautet, dass u.a. Krankheiten des Atemsystems zunehmen. Chinesische Astrologen rechnen daher mit einer schweren Grippeepidemie.

Überwiegend positiv ist dieses Jahr für Personen, die in einem Jahr des Pferdes (z.B. 1978 +- 12), des Hundes (z.B. 1982) oder des Schweins (z.B. 1995) geboren sind. Ein Unglücksjahr ist es für Personen, die in einem Jahr des Affen (z.B. 1980) zur Welt kamen.

N.B.: Im chinesischen Kulturkreis sind Frauen gefürchtet, die in einem Feuer-Pferd-Jahr geboren wurden. Sie sollen Unheil über die eigene Familie und über die ihres Ehemannes bringen und finden deshalb nur schwer einen Ehepartner. Die letzten Feuer-Pferd-Jahre waren 1906 und 1966, das nächste kommt 2026. In Japan stiegen 1966 die Abtreibungsrate und die Sterblichkeitsrate weiblicher Neugeborener signifikant an, was sich mit diesem Aberglauben erklären lässt. Für China oder Korea liegen entsprechende empirische Untersuchungen nicht vor.


Dr. Wolfgang Caesar