Rösler bei Beckmann

Minister will Kopfpauschale durchsetzen

Berlin - 02.02.2010, 08:44 Uhr


Für Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler ist das Kopfpauschalen-Modell ohne Alternative: „Es lohnt sich, neue Wege zu gehen. Es ist wesentlich gerechter“, verteidigte der FDP-Politiker sein Konzept in der

In der Sendung sieht Rösler sein politisches Schicksal mit der Durchsetzung der umstrittenen Gesundheitsprämie verknüpft: „Wenn es mir nicht gelingt, ein vernünftiges Gesundheitssystem auf den Weg zu bringen, dann will mich keiner mehr als Gesundheitsminister haben. Davon gehe ich fest aus.“

Trotz aller Widerstände in der Koalition ist Rösler sicher, dass er CDU und CSU für sein Modell gewinnen wird: „Da bin ich sogar sehr überzeugt! Wir haben einen Koalitionsvertrag, den hat er auch unterschrieben“, sagte Rösler mit Blick auf CSU-Chef Horst Seehofer, der eine Kopfpauschale bislang ablehnt. „Und ich glaube, er hat sogar die größte Unterschrift darauf. Dort steht ja unser Modell vereinbart schon drin, und am Ende gilt die Vertragstreue für alle Partner. Und das wird auch für die CSU gelten.“

Rösler erklärte zudem erneut seinen Willen, bei Arzneimitteln – insbesondere neuen, patentgeschützten – zu sparen. Nach dem Vorwurf, er veranstalte mit der Pharmalobby „Kuschelrunden“,  betonte der Minister, dass er sich in diesem Monat zunächst mit Vertretern des GKV-Spitzenverbandes treffen werde. Bei einem anschließenden Gespräch mit den Pharmaverbänden, wolle er den Betroffenen sodann Vorschläge machen. „Ich bin nicht der Minister für Pharmaindustrie“, so Rösler, es sei nicht seine Aufgabe, sich bei dieser Branche beliebt zu machen. Dass er zu spät in die Gänge kommt, um den Zusatzbeiträgen entgegenzuwirken, will der Minister ebenfalls nicht gelten lassen: Es sei schon „sehr ambitioniert“, die Gespräche zum Arzneimittelmarkt bereits diesen Februar zu führen.


dpa/Kirsten Sucker-Sket