Hamburger Erklärung

Bekenntnis zur Beratungsqualität

Hamburg - 13.01.2010, 16:57 Uhr


Die Hamburger Apotheker bekennen sich zu einer qualitativ hochwertigen, unabhängigen Beratung - und die Politik erkennt die große Bedeutung dieser Leistung an. Dies sind die beiden zentralen Inhalte

Der Hamburger Gesundheitssenator Dietrich Wersich, der Präsident der Hamburger Apothekerkammer, Rainer Töbing, und Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins unterzeichneten die gemeinsame Erklärung der Gesundheitsbehörde und der Apothekerorganisationen. Diese Gemeinsamkeit zwischen Politik und Apothekern ist wohl auch die größte Besonderheit der „Hamburger Erklärung“. Denn dadurch wird die alltägliche Beratungsleistung anerkannt und der Öffentlichkeit vor Augen geführt. In der Erklärung wird aufgelistet, welche vielfältigen Aspekte die Beratung in der Apotheke haben kann. Dazu gehören die Abklärung einer Selbstmedikationsmöglichkeit und die gezielte Empfehlung von Arzneimitteln. Bei ärztlichen Verordnungen geht es um die sachgerechte Anwendung, Neben- und Wechselwirkungen und die organisatorischen Aspekte von der Selbstbeteiligung bis zu Rabattverträgen. Daher verpflichten sich die Apotheker, fachliche Qualifikation, Vertraulichkeit, Zugänglichkeit sowie insbesondere Unabhängigkeit und Verantwortung zu gewährleisten.

Bei der Unterzeichnung erklärte Gesundheitssenator Wersich, Anregungen von Verbrauchern böten die Chance, Schwachstellen zu erkennen und die Versorgungsqualität zu verbessern. „Es ist kein Widerspruch, wirtschaftliches Wachstum auch mit Qualitätssteigerungen, einem hohen Sicherheitsniveau im Gesundheitswesen und mit adäquatem Verbraucher- und Patientenschutz zu verbinden“, erklärte Wersich. Kammerpräsident Töbing betonte besonders die Bedeutung der Beratung in der Selbstmedikation. Der Vereinsvorsitzende Graue stellte den hohen Erklärungsbedarf bei ärztlich verordneten Arzneimitteln heraus. „Gerade die Rabattverträge sind hier für die Apotheken eine besondere Herausforderung. Hier müssen wir den verständlicherweise verunsicherten Patienten unbedingt helfen“, so Graue. 


Dr. Thomas Müller-Bohn