Herzerkrankungen

Risiken bei Kindern früh erkennen

26.12.2009, 07:00 Uhr


Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Gefäßerkrankungen haben ihre Wurzeln oft bereits in frühen Lebensjahren. Dabei sind Kinder und Jugendliche mit bestimmten chronischen Krankheiten stärker gefährdet als andere.

Zahlreiche Studien belegen, dass die klassischen Risikofaktoren, die für Erwachsene gelten, schon bei Kindern und Jugendlichen zu einer gefäßschädigenden Arteriosklerose führen können. Eine erhöhte Gefahr besteht deshalb bei übergewichtigen Kindern und Kindern mit Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus Typ 1 oder Bluthochdruck. Bedeutend als Risikofaktor ist zudem das Passiv- oder gar aktive Rauchen im Kindes- und Jugendalter. Ein besonders hohes Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Komplikationen haben darüber hinaus Kinder nach einer Herztransplantation, solche mit einem so genannten Kawasaki-Syndrom und Kinder mit bestimmten angeborenen Herzfehlern und Anomalien der Herzkranzgefäße, die operativ zu korrigieren sind.

Das individuelle Risiko für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann der Arzt bei Kindern heute relativ einfach feststellen. Bereits aus der Vorgeschichte können sich Hinweise auf Stoffwechselerkrankungen ergeben. Besonderes Augenmerk sollte auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Familie gerichtet werden. Übergewicht lässt sich im Rahmen der körperlichen Untersuchung diagnostizieren, Bluthochdruck durch sorgfältige Blutdruckmessungen. Überaus wichtig sind diese Untersuchungen bei chronisch kranken Kindern und Jugendlichen mit bereits erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen. Ergänzend dazu kann es für sie sinnvoll sein, durch Blut- und Urinuntersuchungen nach weiteren Risikofaktoren zu fahnden, durch Belastungstests die körperliche Fitness zu testen oder auch die Blutgefäße mittels Ultraschall zu untersuchen.

Quelle: Presseinformation der Deutschen Herzstiftung e. V., 16. Dezember 2009.


Dr. Bettina Hellwig