Herzinsuffizienz

Eisentherapie bessert Leistungsfähigkeit

Berlin - 30.11.2009, 07:00 Uhr


Intravenös verabreichte Eisenpräparate können die Lebensqualität vieler Patienten mit Herzschwäche deutlich verbessern. Das haben Forscher der Berliner Charité jetzt

Eisenmangel spielt bei vielen schweren Erkrankungen eine Rolle. Bei Tumoren, Lungen- oder Nierenerkrankungen führt er häufig zu einer Anämie. Dabei produziert der Körper entweder zu wenig Hämoglobin oder zu wenig Erythrozyten. Die Folge sind körperliche Schwäche, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen, Ohnmachtsanfälle und Schlaflosigkeit. Diese Patienten bekommen schon heute oft Spritzen mit Eisen.

Die Berliner Forscher testeten jetzt die Wirkung von intravenösem Eisen auch bei Herzschwäche und stellten dabei fest, dass dieses nicht nur herzkranken Menschen mit Anämie spürbar hilft, sondern auch denen, deren Krankheit "nur" mit einem Eisenmangel ohne Anämie einhergeht.

An der Studie beteiligten sich insgesamt 75 Kliniken in elf Ländern. Die Forscher untersuchten 459 Patienten, die Symptome einer verminderten Pumpfunktion des Herzens zeigten und bei denen Eisenmangel im Blut nachgewiesen wurde. Zwei Drittel erhielten eine Therapie mit dem Wirkstoff Ferric Carboximaltose, ein Drittel ein Placebo. Schon nach vier Wochen Therapie zeigten sich signifikante Resultate. Nach 24 Wochen sagten 50 Prozent der Patienten mit Eisentherapie, dass sie sich wesentlich besser fühlten - in der Placebogruppe waren es nur 27 Prozent. Die Patienten mit Eisentherapie waren auch deutlich weniger kurzatmig. Die Strecke, die sie innerhalb von sechs Minuten zu laufen imstande waren, erhöhte sich um 35 Meter im Vergleich zur Placebogruppe. Auch die Lebensqualität der Patienten hatte sich deutlich gebessert. Demnach kann intravenöses Eisen vielen Patienten mit Herzschwäche wirklich helfen und ist sehr gut verträglich.

Patienten mit Herzschwäche sollten den Eisenspiegel testen lassen und bei Eisenmangel oder Anämie mit dem Arzt über eine intravenöse Therapie sprechen.

Quelle: Anker, S. D. et al.: N. Engl. J. Med. 2009, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1056/NEJMoa0908355.


Dr. Bettina Hellwig


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