Pharmazeutischer Großhandel

Noweda wächst

Essen - 26.11.2009, 10:00 Uhr


Das apothekeneigene Großhandelsunternehmen Noweda eG setzt seinen Wachstumskurs trotz Wirtschaftskrise fort. Für einen günstigen Abschluss des Geschäftsjahres 2008/2009 sorgt vor allem der zum April 2008 erfolgte Zusammenschluss mit der Kapferer KG.

Wie die Noweda am 25. November anlässlich ihrer Generalversammlung in Essen mitteilte, stiegen die Umsatzerlöse im zurückliegenden Geschäftsjahr (bis 30. Juni 2009) gegenüber dem Vorjahr um knapp 30 Prozent auf 3,19 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,46 Mrd. Euro). Ohne Kapferer liegt der Zuwachs bei 7,2 Prozent. Auch dieses Plus liegt deutlich über dem Marktwachstum von 1,7 Prozent im Pharmagroßhandel insgesamt. Der Jahresüberschuss hat sich um 3,9 Mio. Euro auf 17,1 Mio. Euro (VJ.: 13,2 Mio. Euro) erhöht.

Auch die Entwicklung in den ersten Monaten des neuen Geschäftsjahres stimmt das Unternehmen zuversichtlich: Die geplanten Umsatzwerte seien bereits übertroffen. Um auch in Bayern wachsen zu können, hat die Noweda mit dem Bau einer neuen Niederlassung bei München begonnen (Investitionsvolumen 16 Mio. Euro), die von Mitte nächsten Jahres an den Betrieb aufnehmen soll. Zeitgleich wird die Niederlassung bei Erfurt mit einem Investitionsvolumen von 6 Mio. Euro deutlich erweitert.

„Unser Service und unser Engagement für die inhabergeführte Apotheke werden geschätzt und zahlen sich für die Noweda-Mitglieder aus“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann. Die Mitglieder erhalten auf die Genossenschaftsanteile wieder für die Grundanteile eine Bardividende von 9,35 Prozent beziehungsweise für die freiwilligen Anteile eine von 11,2 Prozent.

Hollmann betonte, dass die inhabergeführten Apotheken die Garanten für eine qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung seien. Deshalb sei es für eine von Kapitalmarktinteressen unabhängige Arzneimittelversorgung von Bedeutung gewesen, dass der Europäische Gerichtshof im Mai dieses Jahres das deutsche Fremdbesitzverbot als EU-rechtskonform bestätigt hat. Die Apotheker dürften sich aber nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern müssten weiterhin ihre heilberufliche Tätigkeit mit hoher Qualität und guter Beratung gegen Angriffe verteidigen, mahnte Hollmann mit Blick auf die sogenannten Abholstationen für Arzneimittel. „Es besteht die Gefahr, dass Patienten in Pick-up-Stellen Arzneimittel nicht mehr als besonderes Produkt wahrnehmen und mögliche Risiken oder Nebenwirkungen außer Acht lassen", sagte der Vorstandsvorsitzende. Er hofft nun auf schnelle Taten der neuen Bundesregierung, die in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt hat, Pick-up-Stellen zu verbieten.


Kirsten Sucker-Sket