Neu auf dem Markt

Certolizumab bei rheumatoider Arthritis

19.11.2009, 07:20 Uhr


Certolizumab Pegol (Cimzia) ist in Kombination mit Methotrexat für die Behandlung der mittelschweren bis schweren aktiven rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen zugelassen, die auf lang wirksame Antirheumatika nicht angesprochen haben.

Certolizumab Pegol ist ein pegylierter monoklonaler Antikörper gegen den Tumornekrosefaktor alpha (TNF alpha). Im Gegensatz zu konventionellen Antikörpern besitzt Certolizumab kein Fc-Fragment, das für die Bindung von Komplexproteinen verantwortlich ist. Dadurch werden komplementvermittelte Zytotoxizitäten und zellvermittelte Toxizitäten verhindert, sodass es möglicherweise zu weniger Nebenwirkungen und Antikörperbildungen kommt.

Certolizumab besteht nur aus einem pegylierten Fab-Fragment. Als Fab-Fragment wäre das Molekül nicht stabil genug, um ausreichend hohe Serumspiegel aufzubauen, und deshalb stabilisieren zwei Polyethylenglykol-Ketten das Antikörperfragment. Durch die Konjugation an Polyethylenglykol, die Pegylierung, wird die Substanz langsamer vom Körper abgebaut.

Die biologische Halbwertszeit von Certolizumab liegt bei zwei Wochen. Die empfohlene Anfangsdosis Certolizumab Pegol für erwachsene Patienten beträgt 400 mg in den Wochen 0, 2 und 4, gefolgt von einer Erhaltungsdosis von 200 mg alle zwei Wochen.

Certolizumab wurde zur subkutanen Selbstinjektion mit Hilfe einer neuen Fertigspritze zugelassen, die Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis einfach halten und sich den Inhalt injizieren können. In den Zulassungsstudien reduzierte Certolizumab die Geschwindigkeit, mit der Gelenkschäden voranschreiten, und verbesserte die körperliche Funktionsfähigkeit. Derzeit wird in klinischen Studien untersucht, ob Certolizumab auch zur Behandlung anderer Autoimmunerkrankungen geeignet ist, zum Beispiel der Psoriasis.

Quelle: Fachinformation von Certolizumab Pegol


Dr. Bettina Hellwig