Gesetzliche Krankenkassen

Vorerst keine Zusatzbeiträge

18.11.2009, 08:40 Uhr


Die meisten Krankenkassen planen nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeigers" trotz der Milliarden-Fehlbeträge im Gesundheitsfonds zum 1. Januar 2010 keine Zusatzbeiträge von den Versicherten.

Dies gelte auch für die meisten Betriebskrankenkassen. "Mir ist keine einzige Kasse bekannt, die für Januar Zusatzbeiträge erheben wird", sagte eine Sprecherin des BKK-Bundesverbandes. Die übrigen regionalen AOKs und die anderen Kassen wollen laut einem Bericht in der "Welt" bis Mitte Dezember 2009 über die Beiträge im nächsten Jahr entscheiden.

Dass sich dies zu einem späteren Zeitpunkt ändern wird, ist allerdings wahrscheinlich. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2010 äußerten sich die Kassen zurückhaltend. "Wir werden so lange es geht auf Zusatzbeiträge verzichten", sagte der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland Hamburg, Wilfried Jacobs. Ende vergangener Woche hatte die Bundesregierung Steuerzuschüsse in Höhe von 3,9 Milliarden Euro angekündigt, um die krisenbedingen Mindereinnahmen im Gesundheitsfonds auszugleichen. Laut Schätzerkreis wird sich das Defizit 2010 allerdings auf insgesamt rund 7,5 Milliarden Euro belaufen. Der Fehlbetrag könnte durch Zusatzbeiträge ausgeglichen werden. Eine Sprecherin des Bundesgesundheitsministeriums verwies dagegen auf die Rücklagen und auf weitere Fusionen, mit denen Kassen Zusatzbeiträge vermeiden könnten.


AFP/ Dr. Beatrice Rall


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